Neues Lokal:Neues Cotidiano: Eine feminine Küche, die auch Männern schmecken soll

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Theodor Ackbarow (v.l.), Holger Stromberg und Andre Köpping freuen sich über das neue Lokal. (Foto: Robert Haas)

In der Maxburg am Promenadeplatz eröffnet anstelle des früheren Café Tizian ein neues Cotidiano-Restaurant - mit Gerichten von Holger Stromberg.

Von Franz Kotteder

Man glaubt ja gar nicht, was man sich alles für Gedanken übers Essen und die Gastronomie machen kann. Lauscht man den Ausführungen von Geschäftsführer Theo Ackbarow und Starkoch Holger Stromberg, dann bedauert man es fast, nie ein Propädeutik-Seminar in Philosophie belegt zu haben.

Da ist die Rede davon, dass man "verschiedene Stimmungen abbilden will", von Authentizität und Ehrlichkeit und von dem individuellen, urbanen Lebensstil, der sich durch das Bedürfnis nach Gemeinschaft ergänzt. Ziel sei es gewesen, einen "Mainstream 2.0" zu schaffen. Und dabei geht es letztlich nur um die Eröffnung eines neuen Cotidiano-Restaurants, von denen es in München bereits zwei gibt, nämlich am Gärtnerplatz und in Schwabing.

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Ein bisschen etwas anderes ist dieses dritte Cotidiano am Promenadeplatz - genauer: im Innenhof der Maxburgstraße 4, also dem alten Justizzentrum - dann aber doch. Denn am Gärtnerplatz geht es hauptsächlich um Frühstück und ausgedehnten Brunch, das Schwabinger Lokal bezeichnet sich als "Bakery Restaurant", also als ein Lokal mit Schwerpunkt auf Teig-Gerichten. Das neue Cotidiano in der Maxburg, dem denkmalgeschützten Bau der Architekten Sep Ruf und Theo Pabst aus dem Jahr 1957, will alles zugleich sein: Frühstückslokal, Speiserestaurant tagsüber und abends, und nachts dann auch noch eine szenige Bar.

Könnte funktionieren an diesem Ort, in dem früher das Café Tizian untergebracht war. Nun haben die beiden Geschäftsführer André Köpping und Theo Ackbarow an 120 Plätzen drinnen und 130 auf der Terrasse "ein Restaurant um den Gast herum gebaut". Die Zielgruppe sind Leute, die vom Shopping kommen oder Geschäfte in der Innenstadt tätigen, Anwälte und Justizangestellte, aber auch Partypublikum. Sie finden in den umgestalteten Räumen "viel naturbelassene Materialien vor", so Ackbarow, "und Holz, das über 200 Jahre alt ist". Der Cotidiano-Schreiner hat es zu Wandverkleidungen und kleinen wie großen Tischen verarbeitet. Große, luftige Korblampen schaffen ein angenehmes Licht.

Freilich geht man nicht deshalb in ein Restaurant, sondern weil man Hunger und Durst hat. Darüber hat sich Holger Stromberg, ehemaliger Sternekoch vom Glockenbach und langjähriger Küchenchef der deutschen Fußballnationalmannschaft,so seine Gedanken gemacht. Exklusiv für das neue Cotidiano hat er Rezepte entworfen. Eine bunte Speisekarte ist das geworden, mit "unglaublich viel Gemüse und Kohlehydrate", wie er sagt, "sehr feminin also, aber so, dass es auch Männern schmeckt".

Die Speisen sind also gesund und in aller Regel leicht, 35 Obst- und Gemüsesorten werden in der Küche verwendet, dort und im Service arbeiten 70 Mitarbeiter. Die haben jetzt noch zwei Tage Zeit zum Üben, am Freitag öffnet das Ganztages-Cotidiano dann täglich von 7.30 Uhr an bis maximal 1 Uhr nachts (freitags und samstags, sonst bis 23 Uhr).

© SZ vom 19.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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