Naturerlebnis:Raus ins Grüne

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Draußen-Erfahrungen bei jeder Wetterlage bieten die "Naturkindergruppen" des Landesbundes für Vogelschutz. (Foto: Alexandra Baumgarten)

Baumwipfelpfade, Naturkindergruppen und Exkursionen: Angebote für Kinder und Erwachsene im Freien.

Von Klára Mayer

Naturkindergruppen

Schon 1986 hat der Landesbund für Vogelschutz (LBV) für die Kreisgruppe München Stadt und Land Naturkindergruppen ins Leben gerufen. Alexandra Baumgarten leitet dort eigentlich die Umweltstation München, aber durch die Erfahrungen mit ihren eigenen Kindern ist ihr bewusst geworden, wie wichtig das Forschen und Entdecken für Kinder in der Natur ist. Entsprechend hoch sei auch die Nachfrage nach Plätzen in den Naturkindergruppen, sagt Baumgarten. In den zweieinhalb Stunden, in denen die Kinder sich draußen aufhalten, erleben sie Situationen, die nicht vorhersehbar sind, lernen Tiere und Pflanzen kennen. Und weil die Natur eben nicht planbar ist, gestalten sich die Tage nach Lust und Wetterlage, aber ganz wichtig: immer draußen. Da wird das eigentliche Programm auch mal gerne links liegen gelassen, um die Himbeeren zu naschen, die plötzlich am Strauch auftauchen. Oder doch lieber ein Pesto aus Wildkräutern herstellen? Alle Informationen zu den Angeboten für Kinder und Jugendliche unter www.lbv-muenchen.de.

Baumgeschichten lauschen

Manche Bäume im Englischen Garten gehören noch zum alten Baumbestand der beeindruckenden Isaraubäume, bevor Friedrich Ludwig von Sckell sich um 1799 der gärtnerischen Gestaltung des Parks gewidmet hat. Eva Schneider vom Landesbund für Vogelschutz hat ihre Faszination für Bäume durch die Vogelstimmen-Exkursionen entdeckt, die sie schon seit mehreren Jahren gibt. "Die Vögel sitzen nun mal in den Bäumen." Die Exkursion "Mythen, Märchen und Fakten" am 25. Mai ist der Geschichte und den Geschichten dieser Bäume gewidmet. Weitere Informationen unter www.lbv-muenchen.de.

Die reinen "Event-Gäste" seien längst wieder weg, heißt es vom Nationalpark Bayerischer Wald. Für Attraktionen wie den Baumwipfelpfad bei Neuschönau hat der Nationalpark schon vor Jahren selbst gesorgt. (Foto: Christian Rothbauer/Erlebnis Akademie AG/Baumwipfelpfad Bayerischer Wald)

Wipfelpfad mit Wackelbrücke

Wie fühlt es sich an, größer als ein Baum zu sein? Der Baumwipfelpfad im Bayerischen Wald ermöglicht dieses Erlebnis auf einem 44 Meter hohen Aussichtsturm. Der Turm, auch "Baum- Ei" genannt, ist um eine Gruppe aus Tannen und Buchen gebaut. Von dort oben kann man den höchsten Berg des Nationalparks, Großer Rachel, und den Gipfelaufbau des Lusen, bestehend aus zahlreichen Gesteinstrümmern, entdecken. Dorthin führt ein Erkundungspfad mit Wackelbrücken und Balancierbalken. An einzelnen Stationen bietet er die Möglichkeit, durch Sehen und Tasten viel Wissenswertes über die lokalen Baumarten und deren Lebensbedingungen zu lernen. Mitten in den Baumkronen kann man für einen Moment die Augen schließen und auf einem Gitternetz in luftiger Höhe den Wald und die Geräusche auf sich wirken lassen. Zum Weltbienentag am 20. Mai gibt es spezielle Führungen und Angebote für Kinder. Weitere Informationen unter www.baumwipfelpfade.de.

Löffelkraut und Biberspuren

Das Bayrische Löffelkraut benötige sehr besondere Wuchsverhältnisse, erzählt der Biologe Peter Harsch vom Bund Naturschutz. Dazu zählt klares Quellwasser, das kaum Nährstoffe enthalten sollte, sowie der richtige Ausgleich zwischen Schatten und Besonnung. Im Ostallgäu, wo Harsch am 21. Mai eine naturkundliche Wanderung im Ursprungstal der Mindel anbietet, ist einer der wenigen Standorte dieses Krauts. Auf dem 2,5 Kilometer langen Weg lassen sich aber noch weitere Entdeckungen machen, wie etwa die Nagespuren eines Bibers: Die stammen vom Oberkiefer, mit dem sich der Biber im Holz verankert. Weitere Informationen unter www. ostallgaeu-kaufbeuren.bund-naturschutz.de.

Viel Wissenswertes gibt es auf dem Walderlebnispfad Fuchsmühl zu erfahren. (Foto: Peter Harsch)

Craftwerk Baum

"Nichts von der Stange zu kaufen", war dem Förster Eckhard Deutschländer bei der Planung des Walderlebnispfades Fuchsmühl besonders wichtig. Die vielen interaktiven Module, die sich auf mehr als fünf Kilometern Strecke verteilen, sind alle Unikate aus "Fuchsmühler Händen": liebevolle Schnitzereien auf Holztafeln, Guckrohre, Drehräder und ein Wasserlauf. Später entstand in der Marktgemeinde im Bezirks­amt Tirschenreuth noch ein komplexer Pavillon mitten im Dorf, das "Craftwerk". Dort erfährt man Wissenswertes über die Lebensprozesse der Bäume, über Totholz und den gefährlichen Borkenkäfer. Weitere Informationen unter www.fuchsmuehl.de.

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