Von einer Bürgerversammlung in Sendling-Westpark im Oktober haben Stadtverwaltung und Lokalpolitik vor allem eine Erkenntnis mitgenommen: Die Bewohner des Stadtbezirks wünschen sich geordnete Verhältnisse auf dem Gelände der Hauptattraktion ihres Viertels. Wildes Grillen, Schlägereien, Drogenkonsum oder die Zusammenrottung von Jugendlichen mit dubiosen Absichten im Westpark sind ihnen ein Dorn im Auge. Beim örtlich zuständigen Bezirksausschuss haben die besorgten Bürger Gehör gefunden; das Stadtteilgremium beschäftigt sich intensiv mit Maßnahmen, die helfen könnten, ernste Probleme erst gar nicht entstehen zu lassen.
Aktuell beantragten die Lokalpolitiker "verstärkte" Kontrollen des Grillgeschehens sowie die Einhaltung sonstiger Nutzungs- und Verhaltensregeln durch die städtische Grünanlagen-Aufsicht und einen externen Wachdienst. Für eine erhöhte Polizeipräsenz im Westpark, vor allem an den Wochenenden und nachts, hat sich das Gremium gleichfalls ausgesprochen. Das Polizeipräsidium ließ dazu wissen, es reagiere bereits mit erhöhter Präsenz auf die wachsenden Probleme.
Eigentlich sind jene Zonen, in denen gebrutzelt werden darf, eindeutig ausgeschildert. Dass sich manche Leute nicht daran halten und Grillschwaden aufsteigen lassen, wo immer es ihnen passt, ist seit langem ein Ärgernis. Ohne strengere Kontrollen werde sich an der Malaise auch nichts ändern, glaubt der Bezirksausschuss. Diese sollen nun ebenso forciert werden wie ein runder Tisch, an dem sich Lokalpolitiker, Stadtverwaltung und Sicherheitsdienst zusammensetzen, um die Missstände im Westpark zu erörtern. Von der Drohung mit Ordnungsgeldern nahm die Stadtteilvertretung nach kurzer Diskussion Abstand, weil dies Sache der Polizei wäre.
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Eine Reihe von Verbesserungen nehmen die Lokalpolitiker in Sendling-Westpark selbst in die Hand. So sollen Sitzbänke erneuert oder zusätzlich aufgestellt werden, ebenso wie Abfallkörbe. Die Kosten dafür bestreitet der Bezirksausschuss aus Eigenmitteln. Das Geld, übrig noch vom vergangenen Haushaltsjahr, reicht für vier Sitzgruppen und 19 Abfallbehälter. Standorte für die ergänzende Parkmöblierung sollen gemeinsam mit der Abteilung Gartenbau des städtischen Baureferats festgelegt werden. Zudem wird ein Froschteich saniert und der Blindengarten im Westteil der Erholungsanlage neu angelegt.
Wie dem Sicherheitsbedürfnis von Frauen im Westpark zur Nachtzeit entsprochen werden könnte, prüft derzeit eine Arbeitsgruppe unter Leitung der Gleichstellungsbeauftragten Maria Hemmerlein (Grüne). Das Aufstellen von Straßenlaternen an einem der Hauptwege des 60-Hektar-Freizeitjuwels ist eine der diskutierten Optionen. Die Untersuchung läuft unter dem Titel "Projekt Nachtspaziergang".