Durch einen Unfall sind im Münchner Tierpark Hellabrunn sämtliche Erdmännchen gestorben. Wie der Zoo am Freitag berichtete, hatte sich die aus vier Tieren bestehende Kolonie in einer selbst gegrabenen Schlafhöhle befunden, als das Erdreich nachgab und sie unter sich begrub. Die Mangusten hätten "nur noch tot von ihren Tierpflegern geborgen werden" können. Das Unglück ereignete sich bereits in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag.
Hellabrunn hält Erdmännchen erst seit 2013, sie waren zusammen mit den etwas weiter entfernt untergebrachten Stachelschweinen in den Tierpark gekommen, als dieser die damals neue Giraffensavanne vorstellte. "Unsere vier Erdmännchen Ruanda, Quodo, Quimbele und Rafiki wurden beim unvorhersehbaren, nächtlichen Einsturz der Höhle überrascht und hatten keine Chance mehr, lebend aus dem Bau zu kommen", sagte Carsten Zehrer, zoologischer Leiter in Hellabrunn.
Die vielbesuchte Erdmännchenanlage war erst vor einigen Jahren überarbeitet worden. Dabei wurde ein neues Bodensubstrat verwendet, das sich hinsichtlich Körnung und Festigkeit in vielen anderen Zoos bei Erdmännchen bewährt hat. Es soll den Savannenbewohnern das Graben und Buddeln erleichtern und für eine möglichst stabile Zusammensetzung des Bodens sorgen. Außerdem wurde ein Untergrabschutz aus Edelstahlgittern verstärkt, um ein zu tiefes Graben zu unterbinden. Auch die Versorgungswege für die Tierpfleger wurden zusätzlich mit Metallstegen unterlegt, um ein versehentliches Eintreten von Erdmännchenhöhlen zu verhindern.
Doch alle diese Vorsichtsmaßnahmen halfen nichts. "Auch wenn so ein Unfall im natürlichen Lebensraum der Tiere, der afrikanischen Savanne, jederzeit genauso vorkommen kann, stimmt dieser vollständige Verlust unserer Erdmännchen natürlich die Hellabrunner Belegschaft sowie zahlreiche Tierparkgäste und Tierpaten sehr traurig", schilderte der zoologische Leiter. Hellabrunn werde die Bodenkonsistenz der Anlage einer erneuten Überprüfung unterziehen, bevor dann "in absehbarer Zeit" eine neue Erdmännchengruppe einziehen werde.