Die Stadt München ist einer aktuellen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) zufolge die mit Abstand teuerste Stadt Deutschlands. Nirgendwo in der Bundesrepublik sind die Lebenshaltungskosten höher. Wie die Untersuchung auch zeigt, sind in keinem anderen Bundesland die regionalen Unterschiede so groß wie in Bayern. So liegt beispielsweise der Landkreis Wunsiedel auf Platz sechs der billigsten deutschen Landkreise.
Das Leben in München ist um fast 38 Prozent teurer als im oberfränkischen Wunsiedel. Betrachtet man ganz Deutschland, ist die Landeshauptstadt 25,1 Prozent teurer als der Durchschnitt. Auch die umliegenden Landkreise München, Starnberg, Fürstenfeldbruck, Ebersberg und Dachau liegen zwischen 16,7 und 10,1 Prozent über dem Bundesdurchschnitt und tragen dazu bei, dass Oberbayern der teuerste Regierungsbezirk ist. Hier liegen 21 von 23 Städten und Landkreisen über dem Durchschnitt.
Entscheidender Faktor für die großen Unterschiede sind der Untersuchung zufolge die Wohnkosten, die in der Stadt München 81 Prozent höher sind als im bundesweiten Durchschnitt. Klammert man das Wohnen aus, bleiben München und Wunsiedel innerhalb Bayerns zwar immer noch die Extremwerte, die Stadt München ist dann aber statt 38 Prozent nur noch 2,9 Prozent teurer als der Landkreis in Oberfranken.
Dies liege daran, dass zwar das Wohnen in München sehr teuer sei, es aber in vielen anderen Lebensbereichen nur kleine oder gar keine Unterschiede bei den Preisen gebe, beispielsweise beim Einkauf im Discounter oder im Internet, heißt es in der Studie. Aufgrund der hohen Datenmengen, die unter anderem über automatisierte Online-Abfragen generiert wurden, dauerten Erhebung und Auswertung der Untersuchung insgesamt rund drei Jahre.
