Sie ist ein fast ausgelöschtes Artefakt deutsch-jüdischer Kultur, das dem nationalsozialistischen Terror zum Opfer fiel: die Synagogenorgel. Als Nazis in der Pogromnacht am 9. November 1938 Synagogen im ganzen Land in Brand setzten, gingen auch die Orgeln in Flammen auf. Auch in München wurde die einzige Synagogenorgel der Stadt zerstört. Nicht einmal ein halb Dutzend bespielbare Synagogenorgeln gibt es heute noch in Deutschland, weniger als 100 in der ganzen Welt. Nun, knapp 80 Jahre später, plant die Liberale Jüdische Gemeinde Münchens, Beth Shalom, ein neues Gebetshaus im Lehel, in der Nähe des Friedensengels, in dem auch eine Orgel installiert werden soll. Doch innerhalb der Gemeinde ist dies umstritten.
München:Ein Klang, der stützt - und spaltet
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Brauchen Synagogen eine Orgel? Daran scheiden sich nicht nur bei Orthodoxen und Liberalen die Geister, sondern auch innerhalb der liberalen jüdischen Gemeinde selbst. Ein Rabbiner hat einen pfiffigen Kompromissvorschlag.
Von Simon Garschhammer
SZ-Serie "Durch das jüdische Jahr":Essen gegen das Vergessen
Das Pessach-Fest erinnert an den Auszug aus Ägypten und ist eine der wichtigsten jüdischen Feierlichkeiten. Für die Speisen, die Juden in diesen acht Tagen zu sich nehmen, gibt es besondere Regeln.
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