In Berlin treibt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach die Idee für einen nationalen Hitzeschutzplan voran. Und auch auf lokaler Ebene beschäftigt das Problem sehr hoher Temperaturen die Politiker. Denn bei mehr als 30 Grad im Schatten, wie sie zuletzt auch in München gemessen wurden, ist Abkühlung angesagt. Nur wo? Nicht jeder kann tagsüber ins Freibad gehen oder in den kalten Eisbach springen. Aber zumindest schattige Plätzchen lassen sich aufsuchen. An welchen Stellen sich solch angenehme Ort in Neuhausen-Nymphenburg finden, haben jetzt die Lokalpolitiker des Stadtbezirks zusammengetragen. In einem "Hitzeknigge" für Neuhausen Nymphenburg.
Die Broschüre, basierend auf dem Hitzeknigge des Bundesumweltamtes, informiert nicht nur über Gefahren für den Organismus bei allzu hohen Temperaturen. Sie enthält auch einen Faltplan, der lokale Ecken mit Schatten wie Biergärten, öffentliche Plätze, Sitzbänke und Spielzonen ausweist. Gekennzeichnet sind außerdem Standorte für Trinkwasserbrunnen und Kioske oder Läden, die Wasser an der Straße verkaufen.
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Die Publikation liegt kostenlos in Apotheken, der Drogerie Rossmann, Senioren- und Sozialeinrichtungen aus - solange der Vorrat reicht. 5000 Stück wurden gedruckt, weitere Exemplare in der Papierversion sind nicht geplant. Der Hitzeknigge ist aber online im Geoportal München unter www.ba09.de abrufbar. Diese digitale Fassung soll laufend aktualisiert werden.
"So eine Broschüre zu erstellen ist natürlich ein bisschen Aufwand", sagt Initiator Martin Züchner (Grüne). "Im Prinzip kann das aber jeder Bezirksausschuss machen." Züchner wäre bereit, bei Bedarf interessierte Gremien zu unterstützen.
Seit einigen Tagen läuft mit "Hitzefrei München" zudem ein Pilotprojekt für eine App, die ebenfalls schattige Wege durch die Stadt und Standorte für Trinkwasserbrunnen aufzeigen soll. Ins Netz gestellt hat sie der Verein "München Aktiv für Gesundheit" (Mags). Bislang finden sich in diesem Schatten-Stadtplan Informationen zu kühlen Ecken in der Innenstadt, in Moosach, Aubing, Neuaubing und Freiham sowie in Berg am Laim, Ramersdorf und Perlach. Im Herbst soll die Pilotphase aber ausgewertet und die App im kommenden Jahr dann auf weitere Viertel ausgedehnt werden.