Die Münchner Polizei hat in Zusammenarbeit mit Kollegen aus Baden-Württemberg zwei mutmaßliche Callcenter-Betrüger festgenommen. Die Männer im Alter von 23 und 43 Jahren stehen im Verdacht, als Schockanrufer und Abholer Seniorinnen aus der Stadt und dem Landkreis München um viel Bargeld und Wertgegenstände gebracht zu haben. Bei den Anrufen hätten sich die Männer als Polizeibeamte, Staatsanwälte oder Richter ausgegeben und behauptet, ein nahes Familienmitglied habe einen schweren Autounfall verursacht, und eine hohe Kaution sei erforderlich, um eine Untersuchungshaft abzuwenden.
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Auf die Spur der beiden war die Polizei über eine 81-jährige Frau gekommen. Sie habe den Betrugsversuch durchschaut und die Polizei informiert. Nach der Übergabe sei der 23-Jährige in Breisach auf dem Weg in Richtung Frankreich festgenommen worden. Bei ihm sei Eigentum der 81-Jährigen in Höhe eines "unteren sechsstelligen" Betrags sichergestellt worden. Der zweite Tatverdächtige sei in Ettlingen verhaftet worden. Er sei unterwegs nach Polen gewesen.
Im Zuge der Ermittlungen stieß die Polizei auf eine weitere mutmaßliche Tat der beiden in München, welche nicht angezeigt worden war. Hierbei sei eine 58-Jährige so unter Druck gesetzt worden, dass auch sie Bargeld und Wertgegenstände in Höhe von mehreren Zehntausend Euro übergeben habe. Beide Männer befinden sich in Untersuchungshaft in München.