In Saal A 124 tut sich kurzzeitig ein Abgrund auf: Als der interne Ermittler der Polizei von den beiden suspendierten Kollegen erzählt, die laut ihren Chats "unrechtmäßige Gewalt angewendet, Situationen für unmittelbaren Zwang provoziert haben, um Leute zu schikanieren und sich dafür selbst zu feiern". Mehr als 20 solcher Vorfälle sollen aus den Chatnachrichten der Polizisten Andreas Z. und Erik S. hervorgegangen sein. Mehrere Verfahren habe man gegen die beiden geführt, mehrere wieder eingestellt. Die Opfer seien fast immer Ausländer, Obdachlose oder Betrunkene gewesen. "Die vermeintlich Geschädigten konnten sich nicht erinnern, waren nicht auffindbar - oder schwiegen", sagt der Ermittler. Anders formuliert: Sie hätten sich solche ausgesucht, "wo man weiß, dass die Polizisten gewinnen werden".
Prozess in München:"Da wird der Polizeiberuf pervertiert"
Ein interner Ermittler berichtet von "schockierender, abartiger, menschenverachtender Kommunikation" in den Chats zweier Münchner Polizisten. Die Beamten sollen Leute schikaniert und angegriffen haben - ganz besonders Ausländer und Obdachlose.
Von Susi Wimmer
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