München:Lebensgefährliches Raser-Duell - ein Zuschauer schwer verletzt

Lesezeit: 1 min

Auf der Riesenfeldstraße (links) in Milbertshofen trugen die beiden 17-Jährigen ihr Auto-Duell aus. (Foto: Florian Peljak)

Zwei 17-Jährige steuern in geliehenen Autos frontal aufeinander zu. Wer zuerst ausweicht, verliert. Ein Wagen schleudert in eine Gruppe von Freunden am Straßenrand.

Von Martin Bernstein

Es sollte wohl eine Art lebensgefährliche Mutprobe sein, ähnlich wie in dem Film "Denn sie wissen nicht, was sie tun", der James Dean berühmt machte. Zwei Autos rasen aufeinander zu, wer zuerst ausweicht, hat verloren. Als zwei 17-Jährige diesen motorisierten Wahnsinn am Montagabend auf der Riesenfeldstraße in München praktizierten, waren am Ende alle Verlierer: die beiden minderjährigen Fahrer, gegen die die Polizei jetzt wegen etlicher schwerer Delikte ermittelt - und ihre zusehenden Freunde. Denn eines der ausweichenden Autos schleuderte in die Zuschauergruppe und verletzte einen 23-Jährigen schwer.

Gegen 20.40 Uhr wurde die Polizei informiert, dass im Münchner Stadtteil Milbertshofen ein Verkehrsunfall mit mehreren Beteiligten passiert und eine Person verletzt worden sei. Mehrere Streifen fuhren zum Unfallort und trafen dort auf mehr als ein Dutzend junger Menschen. Es stellte sich heraus, dass ein 17-Jähriger aus Fürstenfeldbruck und ein gleichaltriger Münchner das illegale Rennen ausgetragen hatten.

Newsletter abonnieren
:München heute

Neues aus München, Freizeit-Tipps und alles, was die Stadt bewegt im kostenlosen Newsletter - von Sonntag bis Freitag. Kostenlos anmelden.

Einen Führerschein hatte nur der Fürstenfeldbrucker. Die Autos - ein Audi A4 und ein Audi Q2 - waren geliehen. Auf dem Beifahrersitz des A4 befand sich ein 18-Jähriger mit Wohnsitz in München. Nach aktuellem Ermittlungsstand fuhren die zwei Autos als Mutprobe aufeinander zu, um kurz vor einem möglichen Zusammenstoß abzubremsen oder auszuweichen.

Beim Ausweichen nach links rammte der Fürstenfeldbrucker einen seiner Freunde, die als Zuschauer an der Leitplanke standen. Die übrigen Personen aus der Gruppe konnten sich nach Polizeiangaben durch einen Sprung über die Leitplanke unverletzt aus dem Gefahrenbereich retten. Durch den Zusammenstoß wurde der 18-jährige Münchner schwer verletzt. Mit einem offenen Beinbruch wurde er vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht.

Insgesamt entstand laut Polizei ein Sachschaden von mehreren Tausend Euro. Gegen die beiden Fahrer wurden Verfahren wegen eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens und wegen Körperverletzung, in einem Fall auch wegen Fahrens ohne Führerschein, eröffnet. Die Münchner Verkehrspolizei hat die weiteren Ermittlungen zu dem Fall übernommen. Dann wird auch geklärt werden, wer die beiden Autos für die verhängnisvolle Fahrt ausgeliehen hat. Dafür muss man nämlich mindestens 18 Jahre alt sein.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusVerkehrswende
:Wie eine kleine Straße ein Viertel spaltet

Wo früher Autos parkten, buddeln nun Kinder fröhlich im Sand. Die Münchner Kolumbusstraße wurde begrünt und für den Verkehr gesperrt. Die Freude in der Au ist groß - aber auch die Wut.

Von Patrik Stäbler

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: