Weiterer Überfall:Was ist los am Pasinger Bahnhof?

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Der Pasinger Bahnhof scheint zu einem neuen Kriminalitäts-Hotspot zu werden. (Foto: Catherina Hess)

Seit dem Jahreswechsel kommt es dort zu einer auffälligen Häufung von Raubüberfällen und Gewalttaten durch Jugendliche. Landes- und Bundespolizei verstärken nun ihre Präsenz.

In der Gegend um den Pasinger Bahnhof ist es seit Silvester zu einer auffälligen Häufung von Raubüberfällen und Gewaltdelikten durch Jugendliche gekommen, die in Gruppen auftreten und ihre meist ebenfalls jungen Opfer traktieren. Die Münchner Polizei machte vier Vorfälle bekannt, zudem berichtete die Bundespolizei von einem Zwischenfall am Silvesterabend, bei dem ein 52-Jähriger von mehreren Jugendlichen zusammengeschlagen worden sei. Ob und wie die Fälle miteinander in Verbindung stehen, ist allerdings noch nicht klar. Das für Raubdelikte zuständige Kommissariat 21 ermittelt. Landes- und Bundespolizei haben ihre Präsenz in der Nähe des Pasinger Bahnhofs verstärkt.

Am Silvesterabend wurden zunächst vier Jugendliche ihrer Feuerwerkskörper beraubt, einem von ihnen wurde dabei der Arm gebrochen. Am späteren Montagabend wurden dann zwei Schüler von etwa 20 Jugendlichen überfallen und ausgeraubt. Und am Dienstagabend wurden ein 16- und ein 22-Jähriger von vier Jugendlichen um Geld, Handys und andere Wertsachen gebracht. In diesem Fall gelang der Polizei ein schneller Fahndungserfolg: Drei Verdächtige wurden noch in der Nacht festgenommen: Ein 18-Jähriger aus Neuhadern und ein 17-Jähriger aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck sind inzwischen wieder frei, ein 20-Jähriger aus Pasing befindet sich in Untersuchungshaft; er soll die Opfer mit einem Messer bedroht haben.

Weitere Festnahmen verkündete die Polizei am Donnerstag in einem Fall, der sich bereits am Montagmittag zugetragen hatte. Auf einem Bolzplatz in der Nähe des Pasinger Bahnhofs hatten vier Heranwachsende zwei anderen Jugendlichen, die sich dort zum Kicken getroffen hatten, mit Gewalt ihren Fußball abgenommen. Ein 17-Jähriger wurde zu Boden gerissen und getreten, ein 18-Jähriger mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Beide mussten zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden; beim Älteren wurde ein Nasenbeinbruch festgestellt.

Die alarmierte Polizei machte schnell vier Tatverdächtige aus: zwei 16-Jährige und einen 14-Jährigen, jeweils mit Wohnsitz in München, sowie einen 19-Jährigen aus dem Landkreis Weilheim-Schongau. Alle vier sind wegen diverser Delikte polizeibekannt, darunter Raub und gefährliche Körperverletzung, der 19-Jährige auch wegen Waffenbesitzes und eines Sexualdelikts. Die Verdächtigen wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen.

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