Münchner Zollbeamte haben Beschäftigte der Paketbranche zu ihren Arbeitsverhältnissen befragt und dabei zahlreiche Verstöße festgestellt. Bei der Prüfung von rund 300 Menschen ergaben sich in bislang 169 Fällen Verstöße gegen Mindestlohn, Leistungsmissbrauch und Scheinselbstständigkeit, wie das Hauptzollamt in München am Donnerstag mitteilte.
Die verdachtsunabhängige Schwerpunktprüfung fand demnach bereits am Montag statt und wurde von der Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Zolls (FKS) durchgeführt. In München waren 74 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der FKS unterwegs. Sie kontrollierten die Beschäftigten bei verschiedenen Arbeitgebern vollständig oder stichprobenartig.
Dabei wurde vor allem geprüft, ob der gesetzliche Mindestlohn und sozialversicherungsrechtliche Pflichten eingehalten werden, ob Sozialleistungen unrechtmäßig bezogen oder Ausländer illegal beschäftigt werden. Nach Angaben des Zolls führt die FKS in besonders von Schwarzarbeit betroffenen Branchen ganzjährig regelmäßig bundesweite, aber auch regionale Schwerpunktprüfungen durch.