Oktoberfest in München:Das sind 2019 die Neuheiten auf der Wiesn

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Die 186. Wiesn wird gar nicht so anders sein als die 185. Ausgabe - ein paar neue Attraktionen aber gibt es auf der Theresienwiese dann doch. (Foto: Florian Peljak)

Oktoberfest -Chef Clemens Baumgärtner stellt die Neuerungen auf dem Oktoberfest vor. Die sind nicht nur auf der Festwiese selbst zu finden.

Von Franz Kotteder

Der neue Wiesn-Chef, Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU), hat ja schon seinen persönlichen Favoriten entdeckt: "Die Bonbonmanufaktur im Museumszelt auf der Oidn Wiesn werde ich wahrscheinlich als Erstes besuchen", sagt er bei der Pressekonferenz zum Oktoberfest am Dienstag im Stadtmuseum: "Bonbonwalze und Lutschermaschine - da werde sogar ich schwach!"

Daraus kann man ablesen, dass Baumgärtner süßen Sachen durchaus nicht abgeneigt ist und wie jeder Münchner eine besondere Schwäche für die Oide Wiesn hat. Die kann heuer neben der Bonbonmanufaktur mit weiteren Neuerungen punkten; erstmals gibt es dort eine hölzerne Kegelbahn und außerdem das Großdiorama einer Kirmes aus dem pfälzischen Lambrecht. Und im Festzelt "Tradition" will man die alte Tradition des "Maurer-Montags" wieder aufleben lassen: Am zweiten Wiesn-Montag bekommen Handwerker in Berufskleidung zwischen zehn und zwölf Uhr zwei Weißwürste und eine kleine Breze geschenkt. Von den früher üblichen Massenschlägereien des Maurer-Montags ist freilich Abstand zu nehmen.

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Von Franz Kotteder

Neuerungen gibt es freilich nicht nur auf der Oidn Wiesn, auch wenn sich zumindest in der Vorschau das 186. Oktoberfest nicht allzu sehr vom 185. unterscheidet. Immerhin gibt es eine Reihe neuer Fahrgeschäfte. Eine Hauptattraktion wird sicher der Kettenflieger "Bayern Tower" von Egon Kaiser. Laut Baumgärtner handelt es sich dabei um "einen überdimensionalen Maibaum, nicht aus Holz, sondern aus Stahl, und 90 Meter hoch". Ganz oben hängen 16 zweisitzige Gondeln, die mit bis zu 65 Stundenkilometern um die Achse des Maibaums sausen. "Schwindelfrei sollte man da sein", sagt der Wiesn-Chef.

Ganz so wild geht es im Spinning Coaster "Heidi" nicht zu, auch wenn das Ding nicht so harmlos sein dürfte, wie der Name nahelegt. Es handelt sich da um eine Dreh-Achterbahn, bei dem man bis in 13 Meter Höhe hinaufkatapultiert wird, um dann 430 Meter Schienenlänge mit einer Geschwindigkeit von bis zu 58 Stundenkilometern hinter sich zu bringen. Ein ähnliches Gerät ist der "Spinning Racer", den die Schaustellerin Angela Bruch erstmals auf die Wiesn bringt, obwohl er bereits 2001 von der Münchner Riesenradfirma Maurer Rides gebaut wurde. Hier sitzen die Passagiere Rücken an Rücken in Schalensitzen, wie man herumgeschleudert wird, hängt von dem unterschiedlichen Gewicht der Mitfahrenden ab. Oder, in der Interpretation von Baumgärtner: "Der Schwerere gewinnt, das wäre in dem Fall wohl ich."

"Krasse Kurven" hat der Wiesn-Chef auch bei Kinzlers Pirateninsel gesichtet, auch wenn das Fahrgeschäfte für Kinder ab sechs Jahren gedacht ist. Nicht weniger familientauglich ist die "Münchner Ski Party" mit Irrgarten sowie Vibrations- und Klappböden oder das Fotostudio "Be Marylin", wo es ein größeres Gebläse vorwiegend auf Dirndlröcke abgesehen hat. Die Groß-Wildwasserbahn Poseidon wiederum wendet sich an Menschen, die es auf Nervenkitzel abgesehen haben.

Wenig Änderungen gibt es beim Sicherheitskonzept, mit einer Ausnahme: Elektroroller und -Scooter dürfen nur bis zum Mittleren Sperrring (vor Bavariaring und Theresienhöhe) fahren und müssen dann abgestellt werden.

Und erstmals kann die städtische Online-Plattform muenchen.de mit Stolz auf die jetzt offizielle Domain oktoberfest.de verweisen. Den Namen hat man einem privaten Betreiber, der ihn sich vor Jahren gesichert hatte, abgekauft. Die Summe wird nicht verraten. Auf der Plattform gibt es nun ein buntes Programm zur Wiesn. Unter anderem auch einen Oktoberfest-Sprachkurs mit der Kabarettistin Liesl Weapon. Die ist mittlerweile pausenlos im Oktoberfesteinsatz, bei den Wiesnwirten ebenso wie beim Charityprojekt "Prostspenden". Wahrscheinlich wird sie sich demnächst wohl in "Wiesl Leapon" umtaufen müssen.

© SZ vom 31.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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