Weihnachten in München:Der neue Christbaum am Marienplatz schwebt ein

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Der Christbaum ist am Marienplatz aufgestellt worden. (Foto: Robert Haas)

Die Serbische Fichte stand bislang auf dem Campingplatz am Bibisee, nun schmückt sie die Innenstadt - und auch mit den Christkindlmärkten geht es bald los.

Von Patrik Stäbler

Oben auf den weiß gedeckten Tischen liegen Jutebeutel mit dem Wappen der Gemeinde Königsdorf zum Mitnehmen aus, doch darunter steht - etwas versteckt - eine Handvoll Getränkekisten. "Ihr habt's echt ein Bier dabei?", fragt Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner, der selbst an diesem Mittwochmorgen auf dem Marienplatz einen Kaffeebecher in der Hand hält, in Richtung des Königsdorfer Bürgermeisters Rainer Kopnicky. Dann nickt er anerkennend: "Respekt! Ihr seid's echte Profis."

Wobei das eigentliche Mitbringsel der Abordnung aus dem 3000-Einwohner-Ort im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen natürlich nicht die Bierkisten sind. Sondern: eine 25 Meter hohe Serbische Fichte, die am Mittwoch in aller Herrgottsfrühe per Schwertransport von Königsdorf ins 40 Kilometer entfernte München gebracht wurde. Dort soll sie auf dem Marienplatz als Christbaum dienen, der traditionell von einer Gemeinde gespendet wird.

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Pünktlich zum Sieben-Uhr-Geläut versenken die Mitarbeiter der Münchner Feuerwehr - beobachtet von circa 50 Schaulustigen, allesamt das Smartphone gezückt - den Stamm der Fichte in das zwei Meter tiefe Bodenloch vor dem Neuen Rathaus. Anschließend wird der Baum dort verkeilt. "Ich habe in meiner Amtszeit noch nie erlebt, dass das alles so schnell gegangen ist", lobt Clemens Baumgärtner. Dann blickt er hinüber zu der Fichte und betont: "Ich bin hoch zufrieden mit dem Baum. Der sieht doch wunderschön aus."

Nachdem seine Gemeinde den Zuschlag erhalten hatte, habe man monatelang nach passenden Bäumen gesucht, erzählt Königsdorfs Bürgermeister Kopnicky. Fünf Kandidaten seien in die engere Auswahl gekommen, ehe die Stadt München sich für jene Fichte entschied, die auf einem Campingplatz am Bibisee stand. Laut Wirtschaftsreferat hätte sie aus Sicherheitsgründen ohnehin gefällt werden müssen. Nun erhält das Gehölz also ein zweites Leben - als Christbaum auf dem Marienplatz.

Der Christbaum am Marienplatz wird seit 1977 immer gespendet

Dieser wird seit 1977 alljährlich gespendet. Und die Warteliste der Gemeinden, die sich dafür anbieten, ist lang. So habe sich Königsdorf bereits vor 20 Jahren beworben, erzählt Kopnicky. Durch ihre Rolle als Christbaum-Spender versprechen sich die Gemeinden vor allem einen Imagegewinn. So darf sich der Herkunftsort während des Münchner Christkindlmarkts im Prunkhof des Rathauses als Urlaubsort präsentieren und Glühwein ausschenken. Im Falle von Königsdorf werden 21 Ortsvereine aus der Gemeinde den Stand betreiben und dort auch regionale Häppchen wie Bauernbrot mit Griebenschmalz feilbieten.

Zuvor freilich muss der Christbaum noch geschmückt werden, unter anderem mit circa 3000 LED-Leuchten. Sie werden dann erstmals am 27. November eingeschaltet - zum Auftakt des städtischen Christkindlmarkts am Marienplatz. Ebenfalls an diesem Tag starten der Mittelaltermarkt am Wittelsbacher Platz, die Feuerzangenbowle am Isartor, der Pink Christmas auf dem Stephansplatz sowie die Christkindlmärkte am Sendlinger Tor und Rotkreuzplatz.

Wer den ersten Glühwein schon früher trinken will, der kann dies von 16. November an im Bogenhausener Weihnachtszauberwald und auf dem Weihnachtsmarkt im Werksviertel, von 17. November an beim Winterworld der Motorworld, von 20. November an auf dem Viktualienmarkt, von 23. November an im Weihnachtsdorf in der Residenz, beim Tollwood auf der Theresienwiese, am Chinesischen Turm und beim Märchenbazar im Olympiapark sowie von 24. November an beim Eiszauber am Stachus. Am 28. November geht es dann auf dem Weißenburger Platz in Haidhausen und am 1. Dezember auf dem Christkindlmarkt an der Münchner Freiheit los.

Der Markt in der Fußgängerzone dauert bis Heiligabend; der dortige Christbaum wird noch bis zum Dreikönigstag leuchten. Am 10. Januar soll er dann wieder abgebaut werden. Was danach mit der Fichte geschehen wird? "Aus dem Stamm wollen wir Bänke für die Gemeinde anfertigen lassen", sagt Königsdorfs Bürgermeister Rainer Kopnicky. Und hinsichtlich der Äste habe das Rathaus eine Anfrage aus Österreich vorliegen. "Die wollen daraus ätherische Öle machen."

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