Da mag er, von den Haaren bis zur Hose, in rot-gelb-grün strahlen, als Ampelfigur darf der Pumuckl dennoch nicht Münchner Fußgängerströme regeln, vorerst zumindest. Das Mobilitätsreferat sieht sich ohne den Segen der Staatsregierung außerstande, einem Antrag des Bezirksausschusses Altstadt-Lehel zu folgen, dem sich im Sommer auch andere Münchner Lokalpolitiker angeschlossen hatten.
Im Lehel, wo in den 1980er-Jahren die TV-Verfilmungen von Ellis Kauts Kinderbuchklassiker gedreht wurden, hatte der BA an drei Kreuzungen Pumuckl-Ampeln angeregt. Die Verkehrsbehörde lobt die Idee in ihrem Antwortschreiben als "durchaus charmant", lehnt sie aber mit Blick auf bayerische Verwaltungspraxis ab, der sich bereits das Hut tragende "Ampelmännchen" beugen musste. Ein "Einführungserlass" von 2015 schreibe nämlich im Freistaat das hier gewohnte Piktogramm fest, da gehe die Verkehrssicherheit selbst über den deutsch-deutschen Einigungsvertrag, der die frühere DDR-Ampelfigur ausdrücklich bundesweit zulässt.
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Dass es anderswo, je nach lokalem Bezug, selbst die Mainzelmännchen (Mainz), Elvis Presley (Friedberg, Bad Nauheim) oder Karl Marx (Trier) auf die signalgebende "Streuscheibe" geschafft haben (der Ottifant wiederum nicht), hilft den Pumuckl-Freunden also nicht weiter. Allerdings will das Mobilitätsreferat den Antrag der Regierung von Oberbayern vorlegen, mit der Bitte, wohlwollend eine Ausnahme zu prüfen, auch wenn das ein wenig dauern könne.
Nur bedingt als Präzedenzfall taugen die Homo- und Hetero-Ampelpärchen im Glockenbachviertel. Sie wurden 2015 zunächst befristet zum Christopher Street Day installiert und erhielten erst 2019 ein dauerhaftes Bleiberecht. Einen vielleicht beispielgebenden Kompromiss haben derweil die Augsburger gefunden. In der Nähe der Puppenkiste setzten sie 2017 einen Ampel-Kasperl durch, sicherheitshalber nur als Grün-Figur - zum Stehenbleiben ermahnt weiterhin der strenge Piktogramm-Mann.