Café Strangers:Spekulatius-Bananenbrot zum Aloe-Vera-Shot

Lesezeit: 2 min

Im Strangers gibt es eine Theke, hinter der die beiden Betreiberinnen Milch schäumen und Bananenbrot ausgeben. (Foto: Catherina Hess)

Im neuen Strangers im Lehel werden Fremde zu Freunden: Das Café ist so klein, dass die Gäste unweigerlich ins Gespräch kommen. Dazu gibt es gesundes Essen und Kaffee.

Von Laura Kaufmann

In der Christophstraße 3 lässt sich viel über das Lehel lernen, über dieses zeitlos wunderschöne Viertel mit seinen Altbauten an der Isar. Zeitlos wunderschön bedeutet auch, dass es hier wenige zeitgeistige Acai-Bowl-Frühstücksplätze mit nackten Glühbirnen über den Tischen gibt. Der Mangel an hippen Cafés und Bars mag darauf zurückzuführen sein, dass das Viertel gefühlt schon immer auf der nicht ganz günstigen Seite lag und damit verschont blieb von den letzten Gentrifizierungswellen, die über die Stadt hinweg schwappten. Das Strangers in der Christophstraße wäre in der Maxvorstadt oder im Glockenbachviertel eines von vielen ähnlichen Frühstückscafés, im Lehel besetzt es beinahe schon eine Lücke, dergleichen hat man hier nicht so oft.

Was noch über das Lehel zu lernen ist in dem neuen Café: Wie freundlich hier alle zueinander sind. Ein Mann auf dem Fahrrad hält kurz an, um zu fragen, was es denn dort gäbe, zwei Nachbarinnen sind vorbeigekommen, um mit den beiden Inhaberinnen zu ratschen. Die äußere Schönheit scheint sich nahtlos im Umgang miteinander fortzusetzen, zumindest an diesem vergleichsweise warmen Samstagvormittag.

Das Strangers lässt sich von außen leicht übersehen, so klein ist es. (Foto: Catherina Hess)

Das Strangers lässt sich von außen leicht übersehen, so klein ist es. Innen gibt es eine Theke, hinter der die beiden Betreiberinnen Milch schäumen und Bananenbrot ausgeben. Davor einen kleinen Stehtisch und eine Sitzreihe mit drei Plätzen gegenüber der weiß gefliesten Theke mit Abstelltischchen statt Armlehnen. So klein der minimalistisch-modern gehaltene Raum, so kommunikativ ist er auch: Alle können sich gut miteinander unterhalten. So sollen "Strangers", also Fremde, zu Freunden werden.

Was gibt es da und was kostet es?

"Your healthy food and coffee spot im Lehel", hat sich das Strangers als Motto gegeben, es gibt also gesundes Essen und Kaffee: Stullen, süßen Frühstückskram und Leckereien, die gut zum Kaffee passen. Das Tagesangebot ist an die Tafel geschrieben, also nicht in Stein gemeißelt. Es gibt zum Beispiel Overnight Oats mit Kurkuma, getoppt mit Bananenscheiben und Kokosflocken oder mit Erdnussbutter und Banane für 6,50 Euro, Spekulatius-Bananenbrot für 3,50 Euro und Brownies mit Maca (4,80) oder mit Süßkartoffeln und Cashews (4,20).

"Your healthy food and coffee spot im Lehel": Das Essen im Strangers ist gesund. (Foto: Catherina Hess)

Wer mehr Lust auf etwas Salziges hat, bestellt sich vielleicht eine Stulle, etwa mit Kurkuma, Hummus und hausgemachten Antipasti (7,50) oder das warme Mittagsgericht, was zum Beispiel ein Linsen-Daal mit Brot für 8,90 Euro sein kann. Dazu gibt es auch im Glas Gesundes, Wellness-Shots mit Aloe Vera und Grapefruit (2,80), aber selbstverständlich auch Kaffee: Der Cappuccino kostet 3,50 Euro, ein Espresso 1,90 Euro.

Weil sich das Strangers aber nicht nur als schnöde Stätte für die Nahrungs- und Koffeinaufnahme sieht, hängt an der Wand eine Tafel, auf der Gäste Liebes- und Wohnungsgesuche, Kommentare und Komplimente loswerden können, außerdem finden regelmäßig Workshops und Vorträge über Macha bis Kombucha statt, im weitesten Sinne also über gesunden Lifestyle.

Dann kann es auch mal voller werden im Strangers - und vielleicht wird ja ein Fremder zum Freund.

Christophstraße 3, 80538 München, Montag bis Freitag 8 bis 15 Uhr, Saamstag 10.30 bis 15 Uhr, Tel. 0151/23426430, strangersmuc@gmail.com

© SZ.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: