Elektromobilität:Neues Vergabeverfahren für Ladesäulen beschlossen

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Der Aufbau von Ladesäulen soll in München beschleunigt werden. (Foto: Sven Hoppe/dpa)

Weil eine europaweite Ausschreibung nach drei Jahren an rechtlichen Hürden gescheitert war, will die Stadt München den Aufbau der Ladeinfrastruktur nun einfacher regeln.

Nach dem Debakel um die Vergabe von Ladeinfrastruktur für Elektroautos hat der Stadtrat am Mittwoch ein neues Verfahren beschlossen. Weil eine europaweite Ausschreibung für die Ladesäulen nach drei Jahren an rechtlichen Hürden gescheitert war, will die Stadt nun den Aufbau von Ladesäulen ohne Ausschreibung an geeignete Bewerber vergeben. Dazu sollen für das Stadtgebiet acht "Kontingente" vergeben werden. Sollte es für ein Kontingent mehr als einen Bewerber geben, entscheidet das Losverfahren. So soll der Ausbau beschleunigt werden.

Jedes Kontingent umfasst dabei drei bis vier Stadtbezirke und ist in Bezug auf die Gesamtladeleistung gleichwertig. Ziel ist es laut Stadtverwaltung, die bestehende Gesamtladeleistung im öffentlichen Raum bis zum Jahr 2026 auf 55 Megawatt zu verdoppeln.

Der Bewerberkreis ist nicht limitiert, jedoch muss ein Kontingent komplett ausgefüllt werden: Das Unternehmen muss also in der Lage sein, Dutzende Standorte eigenwirtschaftlich aufzubauen und dauerhaft zu betreiben. Nach erfolgreichem Zuschlag kann das Unternehmen in seinem Kontingent konkrete Standortanträge zum Aufbau unter Beachtung von Standortkriterien stellen.

Nach Genehmigung eines Standorts durch das Mobilitätsreferat kann das Unternehmen bei den Stadtwerken als Verteilnetzbetreiber die Erstellung des Anschlusses beantragen. Noch bis zum Jahreswechsel sollen die ersten Standorte umgesetzt werden.

Rund 1300 neue Ladepunkte sollen so zu den bereits bestehenden 1200 dazukommen. Es handelt sich dabei um Normalladesäulen, an denen Autos mehrere Stunden aufgeladen werden. Für den Aufbau einer Schnellladeinfrastruktur ist laut Mobilitätsreferat eine weitere Beschlussvorlage für den Herbst dieses Jahres in Arbeit.

Doch auch der Aufbau von Ladeinfrastruktur auf Privatgrund soll beschleunigt werden. Unternehmen können mit Zustimmung der Grundstückseigentümer und unter Beachtung der bayerischen Bauordnung auch öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur auf privatem Grund errichten. Das Umweltreferat fördert dies finanziell mit dem "Förderprogramm klimaneutrale Antriebe".

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