Lach- und Schießgesellschaft:Spottdrosseln im Exil

Lesezeit: 1 min

Die Lach- und Schießgesellschaft eröffnet wieder für ein paar Spätsommerabende - im Garten der Seidlvilla.

Von Oliver Hochkeppel

Die Lach- und Schießgesellschaft gehört zu den vielen Clubs und Bühnen, für die der Lockdown bis heute nicht beendet ist: Ein wirtschaftlicher Betrieb ist unter den aktuellen Auflagen nicht möglich. Der einzige Vorteil: Das im Frühjahr gecastete neue Ensemble konnte ab Juni ungestört am Originalschauplatz schreiben und proben. Das Trio mit Christl Sittenauer, Sebastian Fritz und Frank Klötgen bildet denn auch das Rückgrat des Programms, mit dem die Lach- und Schießgesellschaft nun im September wieder ins Geschehen eingreift - freilich im Exil: "Cabaret-Soiréen in den Gärten der Seidlvilla" richtet man in Zusammenarbeit mit dem Seidlvilla-Verein, des Bezirksausschusses Schwabing-freimann und des Kulturreferats aus. Schon der Titel wie das im Zwanzigerjahre-Stil gehaltene Plakat verweisen auf die Tradition Schwabings als Künstler-Quartier, auf die man trotz des Umzugs innerhalb des Stadtteils anknüpfen will.

Außer bei drei Soloauftritten - zum Start am 1. September der Wiener Thomas Maurer, tags darauf Werner Koczwara und am 20. September Nektarios Vlachopoulos -, einem Gastspiel des "Blickpunkt Spot" aus dem Vereinsheim (3.9.) und zwei Poetry-Mixed-Shows mit Jaromir Konecny (15. und 23.9.), wird stets das Ensemble als Gastgeber eröffnen, eine neue Nummer ausprobieren und dann an Kolleginnen und Kollegen übergeben. Als erster ist das der Ensemble-Regisseur Sven Kemmler (4.9.), der später auch die Premiere seines neuen Programms "Heimreisen" spielt. Eine Premiere feiert auch Hans Gerzlich (18.9.), vom Österreicher Hosea Ratschiller gibt es ein "Best of" (21.9.). Mehrfach sind gleich mehrere Gäste da, am 5. etwa Ludwig Müller, Stefan Noelle und Michael Mittermeier, am 14. Tilman Birr, Faltsch Wagoni und Michael Mittermeier oder am 17. Luise Kinseher, Nils Heinrich und Maxi Pongratz. Als Open-Air ohne Ausweichmöglichkeit hängt vieles von einem schönen September ab. Um im Oktober indoor weitermachen zu können, hat Lach- und Schieß-Chef Till Hofmann einen Aufruf an alle Schwabinger Geschäftsleute oder Immobilienbesitzer gestartet, sich zu melden, wenn sie große Räume zur Verfügung stellen könnten. Groß müssen sie sein, nicht schön, der Zauber der (Klein-)Kunst besorgt den Rest.

Cabaret-Soiréen in den Gärten der Seidlvilla , Dienstag, 1. Sep., bis Mo., 28. Sep., 19 Uhr, Nicolaiplatz 1b, Telefon 21837300

© SZ vom 27.08.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: