Kultur in München:Welche Münchner Bands besonders aufgefallen sind

Lesezeit: 5 min

Zehn Bands, die in den vergangenen Monaten von sich reden machten, stehen noch bis zum 11. Januar zur Wahl für die "Band des Jahres". Ein Überblick.

Von Johanna Schmidt

Für Pop aus München sind wir regelmäßig unterwegs: Wir schauen bei den Konzertbühnen dieser Stadt vorbei, wir besuchen Proberäume und durchkämmen das Internet - in Corona-Zeiten Jahr noch mehr als sonst. Von daher wissen wir meist, welche Bands in München auffallen und von welchen Bands man in Zukunft hören wird - nachzulesen jeden Montag in unserer Rubrik "Band der Woche". Ende des Jahres gehen wir einen Schritt weiter. Wir haben zehn Bands, die uns in diesem Jahr aufgefallen sind, ausgesucht für die Wahl zur "Band des Jahres".

Packed Rich & Miss Pearl

Songs als Liebesbrief, als Nachricht für den anderen. So kann man vielleicht das musikalische Konzept von Packed Rich & Miss Pearl beschreiben, die Zusammenarbeit von Cocono Sakuma und Alexis Böttcher, wie die beiden eigentlich heißen. Dass diese beiden jungen Musiker eine ganz besondere Energie auf die Bühne bringen, merkt man auch bei den Sound-of-Munich-Now-Live-Sessions auf Youtube. Hier hatten Cocono und Alexis einen ihrer ersten Auftritte. Sie scheinen versunken in ihre Musik zu sein, die träumerisch und sanft klingt. Die Augen der beiden sind geschlossen oder schweifen in die Ferne, während sich die beiden langsam zum Takt bewegen.

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Versacer

"Dass da bei euch kein Durchbruch kommt, ist schon sehr seltsam", lautet ein Kommentar auf Youtube unter dem Video zu "Diego Armando" von Versacer. Da sich die Band aber erst 2019 gegründet hat, ist dafür aber vielleicht auch noch ein bisschen Zeit. Das Potenzial dafür scheint bei den vier Musikern, die sich in ihren Songs irgendwo zwischen Indie, Pop und Schlager bewegen, auf jeden Fall vorhanden zu sein. "Wir sind eine absolut zeitgenössische Band", sagt Keyboarderin Marlene. "Überall und nirgendwo. Im Internet, in Berlin, Hannover und in München." Die Verortung in nirgendwo und überall trifft dabei auch genretechnisch zu.

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Ellereve

Warum nicht alleine probieren? Das hat sich dieses Jahr auch Varo-Sängerin Elisa Teschner gefragt und mit Ellereve ihr Solo-Projekt gegründet. Und sich nebenbei auch noch, mit Hilfe von Freunden und Youtube-Tutorials, das Produzieren beigebracht. So entstand dann ihre EP "Heart Murmurs". Darauf zu finden sind sechs eher düstere, treibende, aber doch verträumte Songs. Getragen von Elisas Stimme, die in gleichen Teilen fragil wie kraftvoll scheint. Mit Varo geht es aber trotzdem weiter. Und auch bei Ellereve soll es nicht bei nur einer Veröffentlichung bleiben.

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Lauraine

Laura Glauber kannte man bisher vor allem als Backing-Sängerin von Loriia. In ihrer neu gegründeten Band Lauraine steht sie aber nicht nur im Namen im Vordergrund, sondern auch auf der Bühne. Nach dem Hören ihrer ersten Single "Drowning In Flames" überrascht es nur noch, dass dieser Schritt, zu dem ihr auch Lotte Friederich von Loriia geraten hatte, erst in diesem Jahr kam. "Wenn schon in der Sound-Findungsphase magical moments passieren, dann weißt du, dass es passt", sagt Laura. Ein gutes Zeichen dafür, dass man bald hoffentlich noch mehr Songs mit ihrer klaren, fließenden Stimme, die so voller Kraft ist, hören kann.

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Diana Goldberg

"2021 wird ein geiles Jahr", sagt Diana Goldberg. Vielleicht hat sie den Grundstein dafür aber bereits 2020 gelegt, mit ihrer ersten Single "Occupy Your Mind". Um dahin zu kommen, musste sie sich aber erst ihren musikalischen Freiraum schaffen. Schon von klein auf lernte sie Klavier. Mit einem gewissen Maß an Ehrgeiz und Disziplin. Zu hören ist das noch immer in ihrer Musik. Jeder Ton und jedes Wort wirkt dort überlegt, aber nicht streng. Viel mehr überrascht jede Wendung, die der Song nimmt. Dass "Occupy Your Mind" für den German-Song-Writing-Award nominiert wurde, überrascht dann nicht mehr.

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Filip

Auf deutsch singen? Für Philipp Riederer war das nichts Neues. Er ist schon seit einigen Jahren als Singer-Songwriter mit deutschen Texten auf Münchens Bühnen unterwegs. Nicht so hingegen seine drei Bandkollegen, der 2020 gegründeten Gruppe Filip. Das scheint aber wohl zu den einzigen Problemen zu gehören. Auch in den Songs merkt man, dass alle zusammengewachsen sind. Aus Philipps Texten, die oft noch aus seiner Solozeit stammten, wurden gemeinsame Songs. Zu hören sind detailverliebte Melodien, melancholische Momente und Texte, die sich mit dem Lebensgefühl einer Generation zwischen Selbstzweifel und großen Weltproblemen befassen.

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A Story for Reflection

Ihre Songs liefen bereits bei "Bayern 3" und ihre EP "Caprino" erreichte bei iTunes Platz neun der Alternative-Charts. Trotzdem stehen für die Musiker von A Story for Reflection, die ihren Stil als Indie-Pop-Rock bezeichnen, Live-Auftritte an erster Stelle. In diesem Jahr ist das natürlich schwer umzusetzen, doch mit schwierigen Bedingungen können sie umgehen. Die vier Musiker um Singer-Songwriter Jakob Muehleisen führen eine Art musikalische Fernbeziehung. Jeweils einzeln nehmen sie Tonspuren auf und basteln daraus ihre Songs. So entstand auch ihre EP. Ein vielseitiger, aber nicht chaotischer Mix.

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Dirty Red Bandanas

2020 war ein aufregendes Jahr für die sechs Indie-Musikerinnen der Dirty Red Bandanas. Neben der Veröffentlichung der zweiten EP war dies auch das Jahr, in dem die meisten von ihnen erst einmal ihre Abiturprüfungen hinter sich bringen mussten. Denn die fielen, trotz Corona, nicht aus. Der Release ihre Platte aber auch nicht. Die Songs der neuen EP wirken reifer und professioneller. Ihrem Stil sind die Dirty Red Bandanas aber treu geblieben. Neu sind die elektronischen Einflüsse, die sich harmonisch einfügen, zwischen sanften Balladen und eher rockigem Indie-Pop. "Die EP ist gewissermaßen ein bunter Mix, kein Lied ist wie das andere," sagt Gitarristin Liv dazu.

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Sophále

Zwei Singles hat Sophále bis jetzt veröffentlicht. Doch diese beiden Songs sind ein Statement. Klingen professionell und international. Kurz bevor sie dabei aber zu clean werden könnten, nehmen sie eine überraschende Wendung. Mal sphärisch, mal energetisch und mal elektronisch. "Der ursprüngliche Plan war, noch alternativer zu klingen, weil ich unbedingt nicht nach Pop klingen wollte. Aber dann habe ich gemerkt, dass das nicht immer geht und dass ich das auch gar nicht muss. Man kann Musik nicht in eine bestimmte Richtung biegen. Jetzt mache ich, was aus mir rauskommt und sich echt anfühlt. Wenn es ein Pop-Song wird, wird es halt ein Pop-Song", sagt Carina Sophie Gaschler, wie die 22-Jährige eigentlich heißt.

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NKalis

Manchmal braucht man einfach Glück. So wie der Münchner Rapper NKalis. Dessen Song "No Fair" wurde quasi über Nacht berühmt, weil Spotify ihn auf eine internationale Playlist packte. Mittlerweile wurde der Song fast eine Millionen mal gestreamt. Aber auch seine anderen Songs erreichen ein großes Publikum. Der Mix aus Rap, R 'n' B und Rock scheint gut anzukommen. Die Beats sind eingängig, schwer und immer in Bewegung. "Ich mag es episch, aber auch mit flow", beschreibt Niklas Halm alias NKalis seine Musik.

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Die Abstimmung zu unserer Band des Jahres erfolgt in drei Schritten. In unserem Instagramfeed (@szjungelute) findet sich zu allen Künstlern und Künstlerinnen ein Post. Hier kann man seinem Favoriten bis zum 11. Januar 2021 ein Like geben. Die vier Bands mit den meisten Likes kommen eine Runde weiter und präsentieren sich dann von Dienstag, 22. Januar, bis Freitag, 25. Januar, in unseren Instagram-Stories. Anschließend werden die Künstler und Künstlerinnen von einer Fachjury, bestehend aus Autoren und Autorinnen der Junge- Leute-Seite sowie Fachleuten aus der Münchner Musikszene bewertet. Bekanntgegeben wird die Band des Jahres dann am 1. Februar.

© SZ vom 28.12.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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