Münchner Klima:Die CSU will mehr Grün

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Plätze wie hier, an der Ecke von Anni-Albers- und Lyonel-Feininger-Straße, sind der Rathaus-CSU ein Dorn im Auge - die Opposition will mehr Grün. (Foto: Stephan Rumpf)

Trostlose Plätze in München sollen entsiegelt werden, auf dass Bäume und Blumen wachsen. Auch mit ganz neuen Elementen will die schwarze Opposition das Mikroklima verbessern: mit bepflanzbaren Sonnensegeln aus Spanien.

Von Bernd Kastner

Die CSU will mehr Grün. Die Forderung aus der schwarzen Fraktion im Rathaus ist aber nicht als Entwicklungshilfe für die Rathauskoalition zu verstehen. Es ist pflanzliches Grün, von dem sich die CSU mehr wünscht. Auf Plätzen, die der CSU als "Betonwüste" gelten, soll es wachsen und blühen. Systematische Entsiegelung fordert die Rathaus-CSU in einem Antragspaket im Stadtrat.

Um keine grün-schwarzen Missverständnisse aufkommen zu lassen, hat die Fraktion Fotos verschickt. Sie zeigen Plätze wie jene, die in Feldmoching nach Walter Sedlmayr und im Arnulfpark nach Rainer Werner Fassbinder benannt sind; zudem einen Spielplatz im Arnulfpark und einen Schulhof an der Berduxstraße in Pasing. Zu sehen sind, je nach Gestaltung, viel Schotter, viel Beton, viel Asphalt. "Besonders ärgerlich ist, dass sogar neu geschaffene Spielflächen für Kinder mehr grau als grün sind", so die CSU. Auch eine Fläche in der Parkstadt Schwabing, an der Kreuzung von Anni-Albers- und Lyonel-Feininger-Straße, "fristet ein trostloses Dasein". Den Hohenzollernplatz in Schwabing sowie den Mahatma-Ghandi-Platz im Neubaugebiet Freiham zählen die Christsozialen ebenfalls zu den unwirtlichen Flächen.

"Grundsätzlich umdenken" müsse die Stadtverwaltung, fordert die CSU. Man solle "Mindeststandards" festlegten, um Plätze zu entsiegeln und die Aufenthaltsqualität zu verbessern, mit Sitzgelegenheiten und ausreichend Schatten. Das würde auch die Klimaresilienz der Stadt verbessern. Je mehr Bäume und Grünflächen es in der Stadt gibt, desto eher wird der Temperaturanstieg durch die Klimakrise gedämpft.

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Die CSU-Fraktion skizziert den Weg in ein grüneres München. Nicht nur Boden-, sondern auch Wandflächen sollen bepflanzt werden. Zum Schutz gegen die Hitze schlägt die CSU zudem ganz neue Elemente vor: bepflanzbare Sonnensegel. Ein spanisches Unternehmen habe diese kreiert, in Valladolid seien sie schon über Straßen gespannt, auf ihnen wachsen Blumen und Moose. Das sei gut fürs Mikroklima, findet die CSU, und ein "optischer Hingucker" seien die Segel obendrein.

"Ein paar einzelne Bäume in der Betonwüste sind nicht genug", sagt Manuel Pretzl. Der CSU-Fraktionschef verbindet seinen Appell für mehr Grün in der grün-rot regierten Stadt mit einem Fußtritt. "Die Stadtregierung betont gerne, dass es mehr Platz für alle auf unseren Straßen geben soll." Diesen Platz müsse man auch gut gestalten, fordert Pretzl und spielt auf den Verkehrsversuch in der Kolumbusstraße an, wo vorübergehend Spielplätze angelegt waren und Auto-Parkplätze wegfielen. "Bevor man Straßen mit Sand zuschüttet, sollte man sich lieber um bereits vorhandene Plätze kümmern."

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