Es gab Zeiten, da standen Politiker noch nicht selbst als Kabarettisten auf der Bühne. Stattdessen lieferten sie pflichtbewusst Künstlerinnen und Satirikern Stoff für ihr Bühnenprogramm, als Grundlage für deren feinen Spott und harte Spitzen. Einer dieser Politiker war Franz Josef Strauß. Der damalige CSU-Vorsitzende redete sich im November 1976 in einem Sitzungssaal des Wienerwald-Konzerns in München vor jungen Parteimitgliedern derart in Rage, dass dies als sogenannte Wienerwald-Rede Grundlage für allerlei Witze und Sottisen wurde. Strauß sagte damals über den CDU-Kanzlerkandidaten Helmut Kohl: "Er ist total unfähig. Ihm fehlen die charakterlichen, die geistigen und die politischen Voraussetzungen. Ihm fehlt alles dafür." Gemeint war: fürs Kanzleramt.
Zehnter Todestag von Dieter Hildebrandt:Einer, der schmerzlich vermisst wird
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Weggefährten und Bewunderer versammeln sich zum Gedenken an den großen Kabarettisten Dieter Hildebrandt. Seine Frau Regine fragt sich: Wie hätte er wohl auf die Welt heute geblickt?
Satire:Die Spaltung der Kabarett-Szene
Monika Gruber mobilisiert zur Demo auch den rechten Rand, Helmut Schleich provoziert mit Blackfacing und Dieter Nuhr macht sich Sorgen, dass man nicht mehr alles sagen darf. Ein konservatives Kabarett war lange Zeit undenkbar. Das hat sich grundlegend geändert.
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