G-7-Demo in München:Im Bärenkostüm gegen die Mächtigsten der Welt

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In München demonstrieren tausende Menschen gegen den G-7-Gipfel. Die Proteste in Bildern.

(Foto: Catherina Hess)

Zu der zentralen Demonstration zum G-7-Gipfel in München sind am Samstag deutlich weniger Menschen gekommen als erwartet. Die Polizei sprach mehr als zwei Stunden nach Beginn der Veranstaltung von etwa 4000 Teilnehmern, die Veranstalter gaben 6000 Protestierende an. Ursprünglich war mit mindestens 20 000 Menschen gerechnet worden.

Unter den Masken der Regierungschefs

(Foto: Michael Kappeler/dpa)

Aktivisten der Organisation Oxfam tragen unter Masken der G-7-Spitzenpolitiker Joe Biden (USA), Mario Draghi (Italien), Emmanuel Macron (Frankreich), Olaf Scholz (Deutschland), Justin Trudeau (Kanada), Fumio Kishida (Japan) und Boris Johnson (Großbritannien) ein Protestplakat durch München.

Kreative Kostüme der Protestierer

(Foto: Lukas Barth/Reuters)

Ein Demonstrant, der ein Pandabären-Kostüm trägt, hält auf der Theresienwiese ein Schild mit der Aufschrift "G7: Gerecht ist anders". Zur Demonstration hatten 15 globalisierungskritische Verbände aufgerufen. Ihnen ging es um einen besseren Klima- und Artenschutz. Außerdem wollten sie Zeichen setzen gegen Hunger und Armut.

Polizisten patrouillieren in der ganzen Stadt

(Foto: Catherina Hess)

Die Münchner Polizei hatte nach offiziellen Angaben rund 3000 Einsatzkräfte bei der Protestversammlung im Einsatz. Es war befürchtet worden, dass ein schwarzer Block für Unruhe sorgen könnte. Letztlich wurden etwa 100 bis 150 Personen von der Polizei diesem Spektrum zugeordnet, zu Zwischenfällen kam es zunächst allerdings nicht.

Einstimmung mit Defiliermarsch

(Foto: Daniel Karmann/dpa)

Die Polizei erschien lange vor den Demonstranten auf der Theresienwiese, von wo aus sich der Zug gegen 13.30 Uhr in Bewegung setzte. Eine neue Lautsprecheranlage mussten die Beamten vorher noch testen: mit einem bunten Mix aus Musik, vom Defiliermarsch über volkstümliche Schlager bis zu deutschem Rock.

Make love not war

(Foto: Catherina Hess)

Im Großen und Ganzen blieb die Demonstration friedlich, die sich am frühen Nachmittag an der Theresienwiese bei schönem Sommerwetter in Bewegung gesetzt hatte.

Umweltschützer fordern das Ende fossiler Brennstoffe

(Foto: Catherina Hess)

Von Attac bis zur Umweltorganisation WWF: Das Bündnis, das zu der Demonstration aufgerufen hatte, war breit. Die Kundgebung hatte vier Schwerpunkte: den Ausstieg aus fossilen Energien, den Erhalt von Tier- und Pflanzenvielfalt, die soziale Gerechtigkeit auf dem Planeten und die Bekämpfung des Hungers.

Auch die Atomkraft wird abgelehnt

(Foto: Catherina Hess)

"Klimakrise, Artensterben, Ungleichheit: Die G7-Staaten tragen Verantwortung dafür, dass sich die weltweiten sozialen und ökologischen Krisen immer dramatischer zuspitzen. Schluss damit. Gerecht geht anders", heißt es im Aufruf zur Teilnahme. Auch die Atomkraftgegner zeigten sich unter den Demonstranten.

Überwiegend geordnet durch die Stadt

(Foto: Thomas Vonier/Imago)

Zwischenzeitlich kam es zu einem Zusammenstoß zwischen Polizei und Demonstranten. Wie ein dpa-Reporter berichtete, gab es nach der Festnahme eines Demonstranten Rangeleien zwischen Aktivisten und Beamten. Polizeisprecher Andreas Franken sagte: "Ein Teil der Veranstaltung hat sich kurzfristig vom Aufzug entfernt. Nach meinem aktuellen Kenntnisstand war das eine Solidarisierung aus dem Bereich des ( linksautonomen, d. Red.) schwarzen Blocks nach einer erfolgten Festnahme."

Veranstalter unzufrieden mit der Resonanz

(Foto: Thomas Vonier/Imago)

Eine Sprecherin der Veranstalter sagte, dass man die Ursache für die geringe Teilnahme noch nicht bewerten könne. Mehrere Aktivisten, die zu der Demo aus ganz Deutschland angereist waren, äußerten sich enttäuscht über die Resonanz.

Die Regierungschefs kommen am Sonntag zusammen

(Foto: Thomas Vonier/Imago)

Der G7-Gipfel ist wie schon im Jahr 2015 auf Schloss Elmau im Landkreis Garmisch-Partenkirchen zu Gast. Vom 26. bis zum 28. Juni treffen sich dort die Staats- und Regierungschefs von sieben führenden westlichen Industriestaaten und einigen Gastländern.

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