Fröttmaning:Ein Almsommer unterm Windrad

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Auf Anregung der CSU möchten die Lokalpolitiker auf dem Fröttmaninger Berg einen Kiosk einrichten, erst einmal nur auf Probe

Von Nicole Graner, Fröttmaning

Gerade war es noch ein Riesenrad, das oben auf dem Fröttmaninger Berg als "Sommer-in-der Stadt"-Attraktion Menschen einen weiten Blick in die Münchner Hausberge gönnen sollte. Doch diese Idee der Stadt haben die Lokalpolitiker des Stadtbezirks abgelehnt: zu viel Remmidemmi auf dem Berg, zu viel Technik. Doch nun gibt es eine neue Idee aus den eigenen Reihen des Bezirksausschusses (BA) Schwabing-Freimann. Genauer gesagt von der CSU.

Ein Kiosk könnte es jetzt sein. Oder wie die Antragsteller es nennen, eine "Fröttmaninger Windrad Alm". Die Zeichnung, die Oliver Benicke dann kurz präsentiert, sieht ein bisschen aus wie eine Christkindlmarkt-Bude. Das sagt Benicke sogar selbst schmunzelnd, aber er wolle damit nur zeigen, wir so eine kleine "Bude" aussehen könnte. Der Fröttmaninger Berg sei an den Wochenenden ein beliebtes Ausflugsziel für Radfahrer und Spaziergänger geworden, argumentiert er. Außerdem habe man auf dieser höchsten Erhebung im Norden der Stadt einen "wunderbaren Blick über München". Warum also nicht auf 70 Metern Höhe eine "Fröttmaninger-Windrad-Alm" entstehen lassen? Temporär, als "Sommer-in-der Stadt"-Projekt, versteht sich, und auch um auszuprobieren, wie so ein Kiosk überhaupt wahrgenommen werden würde. "Es wäre doch schön, wenn man da oben kurz verweilen könnte", sagt Benicke und hofft, dass die Stadt, wenn sie es schaffe, bei Kulturveranstaltungen viele Meter an Kabeln zu verlegen, dies auch an diesem Ort könne. Einen Betreiber, der diese Alm, wie immer sie dann auch aussehen würde, führen könnte, hätte Benicke auch schon. Und wenn es zu kompliziert sei, Strom zu verlegen, so könne da oben ja auch ein Food-Truck stehen, ergänzte Gregor Lihotzky (CSU)

Aber wie schon beim Riesenrad, gab es erneut Bedenken im Bezirksausschuss. Warum man alle Plätze, die der Erholung dienten, mit Gastronomie "zuklatschen" müsse, fragte sich Norbert Nirschl von der SPD. Man könne da oben doch einfach alles lassen, wie es ist. Und wenn man etwas trinken wolle, könne man seine Wasserflasche nach oben tragen und auch wieder hinunter, erklärte Dagmar Föst-Reich (FDP).

Die Stadt München habe signalisiert, erklärt Benicke weiter, dass die Genehmigung für einen Kiosk eher Chancen hätte, wenn da oben auch kulturelle Veranstaltungen angeboten würden. Das sei eine gute Idee, erklärte er, vielleicht finde sich jemand dafür.

Der BA-Vorsitzende Patric Wolf (CSU) plädierte dafür, so einen Kiosk auszuprobieren. Mitantragstellerin Claudia Mann (CSU) brachte es noch einmal auf den Punkt: "Es ist ein schöner Platz mit einem schönen Blick." Warum die Chance nicht mal ergreifen? Es sei ja auch alles nur temporär. Und so stimmte der BA - anders als beim Riesenrad - für einen sommerlichen "Alm"-Probelauf. Wie die Stadt nun entscheidet, bleibt abzuwarten. Nur schnell müsste es gehen, sonst ist der Sommer vorbei.

© SZ vom 15.07.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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