Nachdem am Montagmorgen bereits an sechs Flughäfen Passagierkontrolleure ihre Arbeit niederlegten, hat die Gewerkschaft Verdi ihre Warnstreiks am Nachmittag auf den Münchner Flughafen ausgeweitet. Aufgerufen zum Streik waren dort von 14 Uhr an die Mitarbeiter der Fracht- und Personalkontrollen am zweitgrößten deutschen Flughafen, wie die Gewerkschaft mitteilte. Die Aktion soll erst am Dienstag um 24 Uhr enden.
Auf den Flugverkehr hatte dies aber vorerst so gut wie keine zusätzlichen Auswirkungen, da die Passagierkontrollen nicht betroffen waren. Diese werden von der Sicherheitsgesellschaft am Flughafen München (SGM) durchgeführt - eine Gesellschaft des Freistaats Bayern, für deren Beschäftigte der Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes gilt, wie Flughafen-Sprecher Ingo Anspach mitteilt. Dennoch habe man wegen der Streiks an anderen Airports rund 40 Flüge streichen müssen. Alle hätten innerdeutsche Verbindungen getroffen, zum Beispiel nach Köln-Bonn oder Düsseldorf.
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Stärker betroffen waren laut Verdi die Flughäfen in Frankfurt, Hamburg, Stuttgart und Karlsruhe/Baden-Baden. Der Frankfurter Betreiber Fraport teilte mit, man habe kein Verständnis für einen derart umfassenden Streik, der auf dem Rücken der Passagiere ausgetragen werde. Für Dienstag seien 770 Flugbewegungen geplant gewesen.
Die Warnstreiks sind Teil des Tarifkonflikts zwischen Verdi und dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen. Die Gewerkschaft verhandelt mit dem Arbeitgeberverband über einen neuen Tarifvertrag für bundesweit rund 25 000 Sicherheitskräfte, drei Verhandlungsrunden waren bisher ohne Ergebnis geblieben. Beide Seiten wollen sich am 16. und 17. März in Berlin zu weiteren Verhandlungen treffen.