30 Jahre Münchner Airport:"Ein Flughafen mit Gefühl"

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Markus Söder kommt mit einem alten Fahrzeug vom Flughafen Riem zum Geburstagsfest. (Foto: Marco Einfeldt)

Beim Airport-Jubiläum sind sich Ministerpräsident Söder und andere Gratulanten sicher: Nach der Corona-Delle wird es wieder aufwärts gehen. Wirtschaftsminister Aiwanger mahnt eine bessere Anbindung an die Schiene an.

Von Andreas Schubert

Die Folklore darf natürlich nicht fehlen an so einem Tag: Blaskapelle, weiß-blaue Tischdeko, ein Maibaum. Am Dienstag hat der Münchner Flughafen im Erdinger Moos seinen 30. Geburtstag gefeiert, natürlich im Airbräu, der hauseigenen Wirtschaft samt hauseigener Brauerei.

Der Biergarten ist voller Ehrengäste, etwa 200 sind gekommen, darunter auch Politiker aus den Landkreisen Erding und Freising, in denen der Airport in den 1980er gebaut und am 17. Mai 1992 eröffnet wurde.

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Und natürlich die Landespolitik, allen voran Ministerpräsident Markus Söder (CSU), der - so will es die Folklore - zuerst mit einem historischen VW-Bus angefahren kommt und dann zum bayerischen Defiliermarsch auf das Fest einzieht. Mit dabei sind Finanzminister Albert Füracker (CSU) und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler).

Wie es sich für einen runden Geburtstag gehört, werden natürlich viele Loblieder gesungen, auch mit einer Menge Eigenlob. Den Reigen eröffnet Flughafenchef Jost Lammers, der an die "fulminante" Weiterentwicklung des Airports erinnert.

Auch wenn der Steigflug unterbrochen worden sei, bleibe München eine ganz fest Größe in der "Champions League der europäischen Flughäfen". Trotz der Corona-Krise habe der Airport eine großartige Zukunftsperspektive. 2030, so eins der großen Ziele, werde man die Klimaneutralität erreicht haben. Dann dankt Lammers noch seinen Vorgängern Willi Hermsen, in dessen Zeit als Flughafenchef der Umzug stattfand, sowie Michael Kerkloh, dafür, dass sie die "Vision eines bayerischen Drehkreuzes" realisiert hätten.

Ein Thema wird ausgespart: die dritte Startbahn

Söder, der als Finanzminister Aufsichtsratschef des Flughafen war, sagt, er sei "total stolz" auf diesen Flughafen. Mit 30 habe man schon etwas erreicht, aber habe noch eine ganze Menge vor - das Wort dritte Startbahn fällt an diesem Nachmittag nicht.

Nicht nur für die Wirtschaft sei der Airport wichtig, auch für den Tourismus. Er sei "ein Flughafen mit Gefühl", so Söder, der sich einen Seitenhieb auf den Berliner Flughafen (wie schon bei der 25-Jahrfeier) und dessen lange Bauzeit wieder nicht verkneifen konnte.

Der aktuelle Aufsichtsratschef Füracker attestiert dem Airport eine "beispiellose Erfolgsgeschichte", ja sogar noch historische Bedeutung: Der Umzug und die Eröffnung vor 30 Jahren sei in die bayerische Geschichte eingegangen. Heute in der Rückschau sei es richtig gewesen, hier zu investieren, sagt Füracker und schiebt gleich seine Zukunftsprognose hinterher: "Die besten Jahre werden noch kommen."

Nachdem Aiwanger noch die bessere Anbindung des Airports an die Schiene anmahnt, stimmt auch Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU) in die Hymnen ein. München habe sich durch den Umzug entwickeln können. Als Beispiel nennt er unter anderem die neue Messe München in Riem samt den angrenzenden Wohnquartieren sowie die städtebauliche Entwicklung am alten Messestandort an der Schwanthalerhöhe. Auch der Tourismus habe profitiert, der Anteil von Gästen aus Übersee sei von 15 Prozent im Jahr 1995 auf 25 Prozent im Jahr 2019 gestiegen.

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