Lebenshilfe:Filmeschauen gegen die Traurigkeit

Lesezeit: 4 min

Filme als Medizin: Der Münchner Autor Philipp Hartmann glaubt an die Kraft von Geschichten. (Foto: Florian Peljak)

Liebeskummer, Pechsträhne, Heimweh: Wenn Philipp Hartmann nicht weiterweiß, schaut er sich einen Film an - und er sagt: Das hilft. Deshalb hat er ein Projekt gestartet, das Filme für emotionale Notlagen empfiehlt. Über die Macht von guten Geschichten.

Von Lena Bammert, München

Wenn alles nichts mehr hilft, schaut Philipp Hartmann, 26, auf die Luftmatratze. Wie damals, als er unsicher war, ob er auf der Münchner Filmhochschule aufgenommen werden würde. Damals ging er ins Kino. Sah sich "Die Reifeprüfung" an. Und in dem Film aus dem Jahr 1967 sah Philipp einen jungen Mann, der auf einer dunklen Luftmatratze über türkisfarbenes Poolwasser treibt, auf den Augen eine schwarze Sonnenbrille, im Herzen Leere. "Manchmal fasst so ein Bild alles zusammen, was du gerade so fühlst. Das Gefühl des Umhertreibens, keinen festen Boden unter den Füßen. Es geht ums Erwachsenwerden, darum seinen Ort in der Welt zu finden", sagt Philipp. "Dieses Gefühl habe ich auch erlebt - bevor ich an der Hochschule angefangen habe. Da war so ganz unsicher, ob ich hier angenommen werde, ob ich später mal einen Job kriege. Ich hatte einfach eine kleine Sinnkrise. Das hat mich total berührt, ich saß flennend in diesem Kino. Und das war gut, weil danach habe ich mich besser gefühlt."

Zur SZ-Startseite

SZ PlusBeziehung
:"Die Verliebtheitsphase dauert etwa 18 Monate"

Paartherapeutin Heike Duldinger-von Hardenberg über Affären, Ansprüche und darüber, warum so viele Paare jahrelang ohne Sex leben.

Interview von Pia Ratzesberger

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: