Corona-Krise:Diebe klauen Masken und Handschuhe

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Heißbegehrt: Da Mundschutz und Desinfektionsmittel oft ausverkauft sind, werden Menschen bei der Beschaffung sogar kriminell. (Foto: dpa)

Und auch im Freien hat die Polizei viel zu tun: 263 Verstöße wurden allein am Mittwoch geahndet - die zweithöchste Zahl seit Beginn der Schutzmaßnahmen vor knapp zwei Wochen.

Von Martin Bernstein

Die Zahlen steigen deutlich. Nicht allein die der mit dem Coronavirus nachweislich infizierten Münchnerinnen und Münchner - sondern seit ein paar Tagen auch die Zahl der Menschen, die sich nicht an die Ausgangsbeschränkungen halten. 263 Verstöße musste die Polizei allein am Mittwoch ahnden, die zweithöchste Zahl überhaupt seit Beginn der Schutzmaßnahmen vor knapp zwei Wochen. Trotz Werktag und relativ kühler Witterung gab es damit in den vergangenen beiden Tagen fast so viele Anzeigen wie am vergangenen Wochenende.

Und die Temperaturen steigen weiter. Bis zu 20 Grad warm könnte es zu Beginn der Osterferien werden. Auch im bayerischen Innenministerium ist man offenbar alarmiert. Innenminister Joachim Herrmann will deshalb am Freitagmittag mit Blick auf das frühlingshafte Wochenende verstärkte Kontrollen durch die Polizei ankündigen.

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"Größte Vorsicht und Rücksichtnahme ist das Gebot der Stunde", heißt es aus seinem Ministerium. "Die Bürgerinnen und Bürger sollen soweit irgendwie möglich zuhause bleiben und dürfen die eigenen vier Wände nur mit triftigen Gründen verlassen." Fast 70 000 Kontrollen hat allein die Münchner Polizei in den vergangenen 13 Tagen durchgeführt und dabei weit mehr als 2000 Verstöße registriert.

Diebe stehlen aus Pflegeheim

Wie sehr in Krisenzeiten manche Menschen dann doch sich selbst die Allernächsten sind, zeigen auch zwei Diebstähle, von denen die Polizei am Donnerstagmittag berichtete. In beiden Fällen verschwanden Einweghandschuhe, Desinfektionsmittel und Mundschutzmasken im Wert von mehreren hundert Euro aus Lagerräumen.

Opfer der Diebstähle waren zwei Einrichtungen, die derartige Utensilien zum Schutz ihrer Mitarbeiter und der von ihnen betreuten alten und kranken Menschen ganz besonders dringend brauchen: ein privater Pflegedienst im Stadtteil Obergiesing und ein Münchenstift-Altenheim in Schwabing. Allein dort wurden rund 1000 Mundschutzmasken gestohlen. Einbruchspuren gab es offenbar in beiden Fällen nicht, die Diebe kamen also wohl nicht von außen.

Ein mit Mundschutz maskierter Mann hat am Mittwoch eine 66-jährige Münchnerin, die im Pflegebereich arbeitet, in der Baumkirchner Straße in Berg am Laim überfallen und ihr einen Stoffbeutel mit Lebensmitteln entrissen. Der Überfall ereignete sich um 14.15 Uhr vor dem Kirchhof von Sankt Stephan. Nach dem etwa 30 Jahre alten, schlanken Täter fahndet jetzt die Kriminalpolizei (Telefon 089/29100).

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