SZ-Veranstaltung an der LMU:Wem gehört die Wahrheit, Herr Kleber?

ZDF-Anchorman Claus Kleber (Foto: Jörg Carstensen/dpa)

Wie kann man Menschen, die Nachrichten anzweifeln, wieder erreichen? Und wie können sich Medien wehren, wenn die Wahrheit für andere Zwecke vereinnahmt wird? Darüber spricht der ZDF-Anchorman Claus Kleber an der LMU.

Die Nachrichten, die Claus Kleber im ZDF-"heute journal" präsentiert, sind meist schlechte Nachrichten. Der Regenwald in Brasilien brennt, die Erderhitzung mit all ihren dramatischen Folgen scheint unabwendbar, in Russland wird die Opposition unterdrückt, in Ungarn, Polen und der Türkei werden Demokratie, Pressefreiheit und Rechtsstaat ausgehöhlt, China droht den Demonstranten in Hongkong, und so weiter.

Manche Teile der Gesellschaft wollen das auch gar nicht hören und sehen, sondern malen sich ihr eigenes Bild von der Welt. Sie machen sich ihre eigene Wahrheit, in der es beispielsweise keine Klimakrise gibt. Und etliche Staatschefs lassen nur das als wahr gelten, was sie selbst verkünden, etwa beim Brexit.

Was bewegt einen Journalisten, der solche Nachrichten präsentieren muss? Wie lassen sich jene, die diese Informationen anzweifeln, wieder erreichen? Wie entsteht Orientierung in einer schneller werdenden Zeit? Wie sehr ist die Pressefreiheit weltweit bedroht? Und wie können sich Zeitungen, Sender und andere Medien dagegen wehren, wenn die Wahrheit für ganz andere Zwecke vereinnahmt wird? Darüber und über mehr möchten wir mit Claus Kleber sprechen.

Der heutige Anchorman des ZDF begann seine Karriere als Korrespondent der ARD in Washington D. C.; von 1997 an leitete er das dortige Studio. Den 11. September 2001 durchlebte Kleber in den USA, 2002 übernahm er das ARD-Studio in London. 2003 wechselte er schließlich als Redaktionsleiter und Moderator zum "heute journal" des ZDF. In Reportagen und Dokumentationen macht sich Claus Kleber auf die Suche nach den Gründen dafür, warum Demokratien und Pressefreiheit so sehr unter Druck geraten.

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