Neuhausen/Nymphenburg:Beinahe pure Harmonie

Lesezeit: 1 min

Die Grünen sind mit Anna Hanusch an der Spitze bestimmende Kraft

Von Sonja Niesmann, Neuhausen/Nymphenburg

SPD und CSU hatten gleich gar keine eigenen Kandidatinnen aufgestellt. So ist Anna Hanusch, bisherige Vorsitzende im Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg, am Mittwochabend mit 32 von 41 Stimmen wiedergewählt worden. Mehr Willen zum Konsens und wohl auch mehr Vorverhandlungen, deren Ergebnisse sich als tragbar erwiesen, sind kaum vorstellbar. Das galt nicht nur für die Wahl von Hanusch, die auch Stadträtin und neue Co-Fraktionssprecherin der Rathaus-Grünen ist. Egal ob es um die weiteren Posten im Vorstand, um die Leitung der Unterausschüsse oder um die zahlreichen Beauftragten ging: Es gab ausnahmslos jeweils nur einen Vorschlag, und alle Bewerberinnen und Bewerber erzielten Resultate zwischen 30 und 36 Ja-Stimmen. Stellvertretende BA-Vorsitzende ist Sabine Nasko (CSU), Zweite Stellvertreterin Anna Lena Mühlhäuser (SPD), Erster Beisitzer Jörn Retterath (SPD), Zweiter Beisitzer Rudolf Stummvoll (Grüne), Kassier Wolfgang Schwirz (CSU).

Den Unterausschuss Umwelt und Klimaschutz leitet BA-Neuzugang Christine Rustler (Grüne), eine 43-jährige Gymnasiallehrerin, den Unterausschuss Verkehr Nikolai Lipkowitsch, ebenfalls Grüne. Dem Unterausschuss Bau sitzt Gudrun Piesczek (CSU) vor, dem Unterausschuss Kultur Willi Wermelt (SPD). Den Unterausschuss Soziales, Integration und Wohnen führt Rudolf Stummvoll, Sozialarbeiter und ehemaliger Leiter des städtischen Amtes für Wohnen und Migration, ebenfalls ein Neuling im BA. Den Unterausschuss Bildung, Sport und Gesundheit übernimmt Barbara Marc (SPD), eine Rückkehrerin. Sie gehörte dem Neuhauser Gremium bereits 25 Jahre lang an, zuletzt als Vorsitzende des Unterausschusses Schule und Soziales, stellte sich aber 2014 nicht zur Wahl, weil sie (erfolglos) für den Stadtrat kandidierte. Mit dem BA-Vorsitz, drei von sechs Unterausschuss-Leitungen und sieben von insgesamt 15 Beauftragten haben die Grünen ihr fulminantes Ergebnis bei der Wahl vom 15. März - 34,4 Prozent und eine Steigerung von zehn auf 16 Mandate - auch zielstrebig und höchst selbstbewusst in Ämter und Posten umgemünzt. Die CSU, mit neun Sitzen immerhin zweitstärkste Fraktion, musste sich im Vergleich zur SPD (acht Sitze) mehr bescheiden.

Ganz zum Schluss der schier endlosen Wahlgänge in der Turnhalle des Adolf-Weber-Gymnasiums erlebte man doch noch einige Nein-Sager. Als Jürgen Lohmüller-Kaupp (Die Linke) zum Regsam-Beauftragten und Lilian Schlumberger-Dogu (Linke) zum Mitglied im Mieterbeirat ernannt wurden, beides Funktionen von eher bescheidener Strahlkraft, hoben mehrere CSUler den Finger dagegen.

© SZ vom 08.05.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: