Mit dem MVV zum Wandern:Das ändert sich dieses Jahr beim Bergbus

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Mit den Wanderstiefeln in den Bus: Seit 2021 ist das in München möglich. In diesem Jahr steuert die Stadt das Projekt. (Foto: Catherina Hess)

Zwei Buslinien sollen Ausflügler dazu bewegen, das Auto in München stehenzulassen. Wann es losgeht und was die Tickets kosten.

Von Andreas Schubert

Vor drei Jahren rollte der Bergbus des Alpenvereins erstmals zu beliebten Zielen für Münchner Bergsteiger. Von diesem Jahr an ist das Angebot in den Münchner Verkehrsverbund (MVV) integriert. Das bedeutet, dass die Ausflügler das Angebot mit einem regulären MVV-Ticket nutzen können. Aber auch das Deutschlandticket ist im Bergbus gültig.

Zwei Linien gibt es dieses Jahr. Die Linie 996 verkehrt zwischen 18. Mai und 27. Oktober jeweils samstags und sonntags zweimal zwischen München-Pasing und Pfronten beziehungsweise der Wieskirche, mit mehreren Stopps. In Pasing startet der erste Bus um 6.45 Uhr. Die Station Hohenschwangau/Schloss Neuschwanstein ist um 8.57 Uhr erreicht, der Bahnhof Pfronten-Steinach um 9.20 Uhr, von dort aus geht es um 10 Uhr weiter über 16 Stationen zur Wieskirche, Ankunft dort: 11.15 Uhr.

Bergbus (Foto: SZ-Grafik)

Der zweite Bus in Pasing startet um 8.15 Uhr, an der Wieskirche kommen die Ausflügler um 13.45 Uhr an, also nach fünfeinhalb Stunden. Mit dem Auto ist die Strecke in etwa anderthalb Stunden zu schaffen.

MVV-Chef Bernd Rosenbusch räumt ein, dass niemand so lange zur Wieskirche fahren würde, sondern eher bis Halblech (Fahrzeit rund eine Stunden 45 Minuten) und von dort aus 30 Minuten zu Fuß gehen würde.

Pfronten liegt in der MVV-Zone 12. Ein Single-Tagesticket kostet für diese Zone 27,30 Euro. Von der Wieskirche (Zone 9) startet die Rückfahrt um 13.15 Uhr beziehungsweise um 15.45 Uhr und um 19.05 Uhr respektive 20.35 Uhr zurück in Pasing.

Die Linie 396 fährt vom 25. Mai bis 27. Oktober jeweils samstags und sonntags, sieben Uhr und neun Uhr vom Ostbahnhof (Friedenstraße) aus Richtung Bayrischzell (Ankunft: 8.25 Uhr beziehungsweise 10.25 Uhr) und Thiersee in Tirol (Ankunft neun Uhr und elf Uhr) ab.

Bayrischzell liegt in der Zone 9, das Single-Tagesticket kostet also 22 Euro, für Thiersee in der Zone 11 werden 25,50 fällig. Noch günstiger kommen die Gruppentickets. Für die Zone 11 etwa können fünf Personen ein Tagesticket für 36,80 Euro nutzen.

Bergbus (Foto: SZ-Grafik)

In den vergangenen Jahren wurde der Bergbus vom Alpenverein München & Oberland organisiert. Jetzt hat die Stadt München die Aufgabenträgerschaft übernommen. Das neue Konzept haben der MVV, der Alpenverein und die Landkreise Miesbach und Ostallgäu zusammen entwickelt.

Man wolle auch Ziele erreichen, die sonst nicht so gut öffentlich erreichbar sind, sagte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Er sprach von einem "friedlichen Miteinander" - zwischen den Parteien und zwischen Stadt und Land. Denn unter anderem klagen die Gemeinden in den Ausflugsgebieten seit Jahren, dass sie regelrecht zugeparkt werden, dazu kommt der Parksuchverkehr, der die Gemeinden belastet.

Pro Bus werden laut Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) etwa 30 bis 40 Autos eingespart. Der Freistaat beteiligt sich mit 140 000 Euro, das entspricht 40 Prozent der Kosten.

Auch das WLAN funktioniert laut MVV, Rollstuhlfahrer können mitfahren, dagegen ist die Mitnahme von Fahrrädern nicht möglich. Eine Buchung von Sitzplätzen ist nicht notwendig, aber sinnvoll. Von Mai an ist dies über die MVV-App und die MVV-Homepage möglich.

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