Der Bart von Helmut Preis wird wohl noch einige Zeit wachsen. Der Wirt des Bam Bam im Westend ist eingefleischter Anhänger des TSV 1860 München, was man zum einen an den Wimpeln hinter seiner Bar erkennen kann, zum anderen aber auch an Preis' Gesichtsbehaarung: Denn erst, wenn sein Herzensclub mal wieder einen nennenswerten Erfolg vermelden kann, zum Beispiel den gerade in weiter Ferne erscheinenden Aufstieg in die zweite Bundesliga, wird er wieder den Rasierer ansetzen. "Das könnte dauern", sagt er und lacht.
Bis dahin - und mit Sicherheit auch darüber hinaus - lässt sich das sportliche Abschneiden der Löwen im Bam Bam verfolgen. Auf einem großen Fernseher zeigt Preis die Spiele der Sechziger, ohne dabei aber den längst enteilten Lokalrivalen seines Lieblingsclubs zu boykottieren. "Die Bayern schauen wir schon auch", erklärt er. Für Fußballfans ist die Auswahl also groß in dem kleinen Laden in der Ligsalzstraße. Und auch denen, die weder mit den Bayern noch mit den Löwen etwas zu schaffen haben, bietet Preis immer wieder verschiedene Events: Am 19. Januar etwa findet ein großes Spareribs-Essen statt inklusive eines "Rehragout-Rendezvous" - denn auch besagter Eberhofer-Krimi wird an diesem Abend gezeigt.
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Flimmert nicht gerade ein Fußballspiel oder eine bayerische Krimikomödie über den Bildschirm, ist das Bam Bam ein Treffpunkt für alle, die Lust auf einen Abend in entspannter Atmosphäre haben. Die nur knapp 20 Plätze sorgen dafür, dass die Stimmung familiär ist und man schnell in Kontakt kommt, sofern man das denn will. Die meisten seiner Gäste kämen regelmäßig hierher, erzählt Preis - so wie er das auch jahrelang getan hat.
Als seine Vorgängerin aufhörte, entschied er vor bald zwei Jahren: Ich mach's! Damals war die Kneipe eher ein Dartlokal, Preis hat sie zu einem Bistro umgestaltet. Und seitdem steht er am Tresen und verkauft Bier, Wein und Säfte, die im Münchner Preis-Vergleich absolut unschlagbar sind: Das Bier aus der Flasche gibt es für 3,50 Euro, ein Glas Hauswein für vier Euro, eine Weinschorle für 4,80 Euro. Auch verhungern muss im Bam Bam niemand: Zwar gibt es nicht jeden Tag Spareribs, doch ein paar Snacks wie Schinken-Käse-Toasts hält Preis immer bereit.
Nicht nur, aber auch wegen der günstigen Preise hat es das Bam Bam nun in die neue Auflage des Münchner Boazn-Quartetts von Martin Emmerling geschafft. Seitdem käme ein bisschen mehr Laufkundschaft, erzählt Preis. Aber die meisten seiner Gäste seien aus der Nachbarschaft. Doch egal, woher die Leute kommen - im Bam Bam ist die Chance hoch, dass sie einen guten Abend verbringen.
Bar Bam Bam, Ligsalzstraße 9, 80339 München, Öffnungszeiten: Mittwoch bis Montag 10 bis 22 Uhr, Dienstag 10 bis 17 Uhr