Au:Park-Debatte um Grünfläche am Regerplatz

Lesezeit: 1 min

Wer will da sitzen? Für CSU und FDP ist die Grünfläche am Regerplatz wenig attraktiv, Grüne und SPD wollen die Aufenthaltsqualität verbessern. Dafür aber müssen die Autos weichen. (Foto: Robert Haas)

Wird die Wiese am Regerplatz vergrößert, fallen Stellflächen weg.

Von Patrik Stäbler, Au

Seit 122 Jahren schmückt der Reiherbrunnen, aus dem übrigens Trinkwasser plätschert, den Regerplatz in der Au. Drumherum gibt es eine kleine Grünfläche, und diese würde der Bezirksausschuss (BA) Au-Haidhausen gerne nach Norden erweitern. Auf Initiative der Grünen hat das Gremium beim Referat für Stadtplanung und Bauordnung beantragt, das für den Verkehr nicht benötigte Stück Straße vor den Häusern am Regerplatz 7 und 8 der Grünfläche zuzuschlagen und dort Sitzmöglichkeiten zu schaffen. Dem Beschluss ging eine kontroverse Debatte voraus, weil vor allem die CSU die Pläne ablehnt - wegen des drohenden Wegfalls von Stellplätzen.

"Im Moment parken da fünf, sechs Autos", sagte Grünen-Fraktionssprecher Arnošt Štanzel. "Wir denken, dass man dieses Stück sehr gut und sehr schnell aufwerten könnte." Zustimmung bekam er von Nina Reitz (SPD), die sich durch die Erweiterung "eine schöne Aufenthaltsfläche für Anlieger" sowie für die Schülerinnen und Schüler des Maria-Theresia-Gymnasiums vis-à-vis verspricht. Ganz anderer Ansicht ist da Andreas Micksch (CSU), der fragte: "Wer hält sich an dieser Durchgangsstraße dauerhaft auf?" Zudem verwies er darauf, dass die betreffenden Parkplätze vornehmlich von Anwohnern genutzt würden. "Wir haben nicht umsonst die Parklizenzgebiete. Da müssen wir uns wirklich was überlegen", mahnte Micksch - zumal infolge der Schanigärten ohnehin weniger Stellplätze für Anwohner zur Verfügung stünden. Ähnlich äußerte sich Christian Werner (FDP): "Wir müssen uns darum kümmern, dass die Parkplätze nicht ständig weniger werden. Wir haben grundsätzlich zu wenig Parkraum in der Au und Haidhausen."

Diesbezüglich verwies Nina Reitz auf einen Beschluss der Bürgerversammlung vor drei Jahren. Damals hatte - auf Antrag des heutigen BA-Vorsitzenden Jörg Spengler (Grüne) - eine knappe Mehrheit dafür gestimmt, die Zahl der Parkplätze in der Stadt jährlich um drei Prozent zu reduzieren. Dies und die jüngsten Wahlergebnisse der Grünen zeigten, "dass die Menschen das wollen", sagte Reitz. Wobei Spengler anmerkte: "Heute würde ich mit meinem Antrag auf zehn Prozent gehen, weil sonst werden wir die Ziele der Verkehrswende nie erreichen." Gegen die Stimmen von CSU und FDP votierte letztlich eine klare Mehrheit im BA für eine Erweiterung des Regerplatzes.

© SZ vom 25.03.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: