Sieben Senioren, nicht mal 30 Studenten und kein Tageslicht - wenig deutet am Dienstagmittag darauf hin, dass im Untergeschoss des Unigebäudes in der Oettingenstraße gleich der derzeit wohl umstrittenste Professor der Ludwig-Maximilians-Universität den Vorlesungsbetrieb wieder aufnehmen wird. Keine Protestaktion von Studenten, die fordern, dass der Kommunikationswissenschaftler Michael Meyen seine Herausgeberschaft des Demokratischen Widerstands niederlegt - eine Zeitschrift, die manche als Zentralorgan der Querdenkerszene sehen und in der neurechte Vordenker mitschrieben. Und auch keine drahtigen Mitvierziger mit Polohemd und Lederjacke, die man dem Inlandsgeheimdienst zuordnen würde - nachdem Meyens neue Tätigkeit bekannt geworden war, hatte sich die Universität "mit einer entsprechenden Anfrage an unser Haus gewandt", bestätigte das Bayerische Landesamt für Verfassungsschutz der SZ. Wenn hier Beamte in Zivil anwesend sind, sehen sie zumindest nicht so aus, wie Kostümbildner das in Fernsehkrimis suggerieren.
Ludwig-Maximilians-Universität in München:Die Realitäten des Professor Meyen
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Der umstrittene Kommunikationswissenschaftler und Herausgeber einer Querdenker-Zeitung spricht bei einer Vorlesung die Entwicklungen der vergangenen Wochen an - und erzählt von einer persönlichen Krise.
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