Fünf für München:Mit Rad und Tat

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Prof. Lena Daumann. (Foto: LMU)

Michael "Bully" Herbig wird Jury-Vorsitzender, Thomas Müller verliert gegen einen DJ und drei Bergsteigerinnen radeln nach Paris - unsere Münchnerinnen und Münchner der Woche

Von Sabine Buchwald, Philipp Crone und Stefanie Witterauf

Beste Lehre

Vergangenen Freitag fand an der LMU der "Tag für gute Lehre" statt. Wie in den Jahren zuvor wurden herausragende Dozenten verschiedener Fakultäten und Studierende ausgezeichnet. Insgesamt gab es 15 Preisträgerinnen und Preisträger beziehungsweise Teams. Der Lehrinnovationspreis ging in diesem Jahr unter anderem an Lena Daumann (Foto). In ihrer Vorlesung "Bioanorganische Chemie" begeistere die Professorin ihre Studierenden mit methodischen Elementen für die Grundlagenwissenschaft, heißt es in einer Mitteilung der LMU. So könnten sie etwa vorab selbst Prüfungsfragen entwickeln und in Wissenschaftskommunikationsprojekten Punkte sammeln. Der Jury imponierte, dass die Dozentin in ihren Stunden die App "Socrative" einsetzt, mit der sie mögliche Lernlücken der Studierenden erkennen könne. Außerdem sei ein von Daumann entwickeltes Mental-Health-Konzept fester Bestandteil der Vorlesung. Darüber hinaus wurden ausgezeichnet: Professoren des Lehrstuhls II der Anatomischen Anstalt für "Histologi@", eine digitale Lehre der mikroskopischen Anatomie; der Einführungskurs in den Masterstudiengang "Introduction to Environment and Society" am Rachel Carson Center; die von Professor Helmut Satzger 2021 gegründete einwöchige Lehrveranstaltung an der "Munich Climate (Law) School" (MCS) und das Verbundprojekt "Online- und Präsenztraining von Lehrer-Eltern-Gesprächen mit standardisierten Schauspielern im Lehramt Biologie, das eine Lücke in der Lehramtsausbildung Biologie schließen soll. Ausgerichtet wird der Tag von Vizepräsident Oliver Jahraus. Er soll der Diskussion über innovative Lehre dienen sowie der Vernetzung von Lehrenden über Fächergrenzen hinweg.

Guter Zweck

Thomas Müller. (Foto: Stuart Franklin/Getty Images)

Thomas Müller hat zwölf deutsche Meisterschaften gewonnen und ist damit der Fußballspieler, der am häufigsten ausgezeichnet wurde. 2014 wurde er sogar Weltmeister. Nun musste er sich Mitte Juli auf dem Rasen gegen DJ Bobo geschlagen geben. Allerdings nicht beim Kicken, sondern auf einem Golfplatz in der Nähe von München. Beim Benefiz-Turnier der "Nicolaidis YoungWings"-Stiftung haben neben Müller und dem Schweizer Musiker die Wintersportler Felix Neureuther und Thomas Dreßen teilgenommen. Insgesamt kamen 125 000 Euro für trauernde Kinder, Jugendliche und Erwachsene zusammen.

Starkes Vorbild

Die LaMonachia-Preisverleihung, v. links: Christina Ramgraber, Catherine Demeter und Günes Seyfarth. (Foto: Janine Stengel-Lewi)

Der Wirtschaftspreis LaMonachia wird alle zwei Jahre an drei Preisträgerinnen verliehen. Dieses Jahr hat die Jury, bestehend aus 19 Frauen und drei Männern aus Politik und Wirtschaft ausgewählt: Catherine Demeter, Vorständin der Edith-Haberland-Wagner-Stiftung und seit zehn Jahren Vorsitzende der Gesellschafterversammlung der Augustiner-Bräu Wagner KG. Sie habe sich neben der Leitung der Traditionsbrauerei zudem mit ihrem sozialen und kulturellen Engagement hervorgetan. Christina Ramgraber, Gründerin und Geschäftsführerin der sira Kinderbetreuung. Sie hat ein mittelständisches Unternehmen in einem Bereich mit großen Fachkräftemangel aufbaut und beschäftigt in 36 Mini-Kitas rund 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die dritte Preisträgerin ist vielfache Gründerin: Günes Seyfarth ist die Inhaberin der Community Kitchen und Geschäftsführerin der Unternehmensberatung MacGyvers. Der Preis, eine Schmucklöwin und 3 000 Euro soll die wirtschaftlichen Leistungen von Frauen in München sichtbar machen und Vorbilder schaffen.

Namhafter Nachfolger

Michael "Bully" Herbig. (Foto: Sven Hoppe/dpa)

Nachfolger von Iris Berben ist ja nicht ganz schlecht. Wobei Vorgängerin von Michael "Bully" Herbig auch gar nicht mal so ganz schlecht ist. Die Schauspielerin hatte den Jury-Vorsitz beim Günter Rohrbach Filmpreis inne und gibt ihn nun ab an einen mindestens ebenso namhaften Nachfolger. Wobei sie alle dem Namensgeber dann natürlich doch noch ein wenig nachstehen. Günter Rohrbach, Filmproduzent, hält bei den drei Film-Größen den Altersrekord. Der Mann ist mittlerweile 94 Jahre alt und hat in fünf Jahrzehnten letztlich eine Filmlandschaft in Deutschland geprägt, in der dann Berben und Herbig auftreten konnten. Etwa mit "Das Boot", das sechs Oscars gewann, oder "Die unendliche Geschichte". Bei Fernsehproduktionen gab es etwa "Das Rennschwein Rudi Rüssel", bei dem auch die scheidende Jurorin Berben mitwirkte. Es war also nahezu folgerichtig und geradezu zwangsläufig, dass es einen Günter-Rohrbach-Preis gibt, der in Rohrbachs Heimatstadt Neunkirchen seit dem Jahr 2011 vergeben wird. Ausgezeichnet werden seitdem Filme, die mindestens 80 Minuten lang sind und mit den Themen Arbeitswelt und Gesellschaft zu tun haben, heißt es in einer Pressemitteilung. Es gibt fünf Kategorien, darunter der Preis für den besten Film und der für den besten Darsteller, bei denen Herbig in der Vergangenheit sicher auch schon hätte mitmischen können. Ihm ist mit "Der Schuh des Manitu" bereits der erfolgreichste Deutsche Kinofilm gelungen. Wenn nun Herbig, gerade erst mit dem Ehrenpreis beim Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet, also einer Art Bayerischem Verdienstorden der Branche, den Jury-Vorsitz übernimmt, bereitet er sich sicher nur auf das vor, was da auch mal ansteht: den Bully-Herbig-Filmpreis.

Weite Reise

Katharina Kestler, Antonia Schlosser und Catharina Schauer (von links). (Foto: Denis Pernath, Volker Schmidt/BR)

Einen legendären Tour-de-France-Pass haben sich die drei Podcast-Hosts der "Bergfreundinnen" vorgenommen. Vergangenes Jahr sind sie über die Alpen gewandert, heuer wollen sie in 20 Tagen von München nach Paris radeln. Das sind um die 1 500 Kilometer und weit über 10 000 Höhenmeter, bis sie mit ihren Fahrrädern auf der Champs Élysée einfahren. Katharina Kestler hat die Route geplant. Zusammen mit Catharina Schauer und Antonia Schlosser, einem Zelt und Kamerateam im Gepäck sind sie in Thalkirchen gestartet. Ihre Reise dokumentieren sie auf Instagram und in einer täglichen Podcastfolge. Im Herbst folgt eine Fernsehdoku über die Tour.

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