Stadtplanung:Autos fast überflüssig

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Auch im Neubaugebiet "Lerchenauer Straße" soll ein innovatives Mobilitätskonzept umgesetzt werden.

Von Julian Meier

Wer wissen will, wie die Mobilität von morgen aussieht, der kann den Blick auch auf den Münchner Norden richten. Im Neubaugebiet "Lerchenauer Straße" in Feldmoching, dem Lerchenauer Feld, soll ein Verkehrskonzept umgesetzt werden, das innovativ und vor allem nachhaltig sein soll. Das sieht ungefähr so aus: Das Auto ist im besten Fall überflüssig, stattdessen sollen die Menschen Bus, Bahn oder Tram nutzen. Um auch Fahrradfahren attraktiver zu machen, werden Radwege breit und barrierefrei gebaut - genauso wie Fußwege. Am Ende soll der motorisierte Individualverkehr auf nur noch 20 Prozent aller Fahrten eingedampft werden. So sieht es das Konzept vor, der Mobilitätsausschuss des Stadtrats hat es dementsprechend auch verabschiedet.

Bereits im Mai vergangenen Jahres hatte der Stadtrat den Bebauungsplan für das Neubaugebiet beschlossen. Wer derzeit auf das Gebiet zwischen Lerchenauer Straße und Lerchenstraße blickt, sieht noch viel Grünfläche. Im Jahr 2024 sollen die Bauarbeiten laut aktueller Planung starten und rund zehn Jahre dauern. Insgesamt 1650 Wohnungen für bis zu 4000 Menschen sollen auf dem 23,8 Hektar großen Feld entstehen.

Der Stadtratsbeschluss von Mai 2022 hat bereits das Ziel formuliert, die künftigen Bewohner zum freiwilligen Umstieg auf umweltfreundliche Fortbewegungsarten zu bewegen. Das geht auch zu Lasten der Autofahrer: So soll die Anzahl der Kfz-Stellplätze reduziert werden - auf 15 Wohnungen soll maximal ein Stellplatz kommen. Zum Vergleich: Für Fahrräder ist ein Stellplatz pro zehn Apartments vorgesehen. Dazu soll im neuen Wohngebiet durchgängig Tempo 30 gelten.

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Weniger Verkehr will man auch dadurch erreichen, dass viele Einrichtungen im Neubaugebiet selbst entstehen. So sind ein Gymnasium sowie eine Grundschule vorgesehen, verbunden mit einer Sportanlage. Dazu kommen soziale Einrichtungen wie Pflegeheim und Kindertagesstätten sowie Einzelhandelsangebote. Als nützlich stellt sich bei der Planung auch der bestehende Bahnhof Feldmoching dar. Die Anbindung an den Nahverkehr sei eine "Blaupause für die weitere Stadtentwicklung", hebt Bürgermeisterin Katrin Habenschaden (Grüne) in einer Pressemitteilung der Stadt hervor.

Die Pläne liegen derzeit öffentlich aus, im Planungsreferat, Blumenstraße 28, Montag bis Freitag, 6 bis 18 Uhr. Bis zum 23. März können die Bürger ihre Meinung zum Projekt kundtun. Der Satzungsbeschluss des Stadtrats ist noch für das erste Halbjahr geplant.

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