In Unterschleißheim soll eines der größten Rechenzentren im Münchner Ballungsraum stehen. Das US-Investmentunternehmen PGIM Real Estate hat im Norden der Stadt ein Grundstück erworben, auf dem der Neubau entstehen soll. Laut PGIM wurde im Zuge des Kaufprozesses für das Areal eine Stromversorgung von insgesamt 30 Megavoltampere (MVA) gesichert. Man rechne mit einer großen Nachfrage von möglichen Betreibern, halte sich aber "alle Optionen offen". Grundsätzlich sei auch möglich, das Rechenzentrum in eigener Regie zu führen.
Was die Kapazitäten von Rechenleistungen angeht, gilt München offenbar noch als ausbaufähiger und attraktiver Standort. Die Landeshauptstadt verfügt mit dem DE-CIX Internet Exchange über einen von sieben Internetknotenpunkten in Deutschland und profitiert von Glasfaser-Langstreckenverbindungen, die über München nach Ost- und Südeuropa führen. "Da das kurzfristige Entwicklungspotenzial in Frankfurt begrenzt ist, fokussiert sich der deutsche Rechenzentrumsmarkt zunehmend auf Berlin und München", sagt Nabil Mabed, Senior Portfolio Manager bei PGIM.
Mit einem möglichen Anschlussvolumen von 30 MVA spiele das Unterschleißheimer Rechenzentrum lokal in der oberen Liga mit. Rechenzentren verbrauchen große Mengen Strom. Eine auf 30 MVA ausgelegte Anlage benötigt nach der Berechnung des Energieunternehmens Süwag AG so viel Strom, wie zwölf Windkraftanlagen à 2,5 Megawatt Leistung erzeugen können.
Die PGIM Real Estate hat das Grundstück für seinen geschlossenen Value-Add-Fonds European Value Partners (EVP) II erworben. Das Unternehmen ist ein Geschäftsbereich von PGIM, dem globalen Vermögensverwaltungsgeschäft des US-Versicherungskonzerns Prudential Financial, der ein Vermögen von etwa 1,4 Billionen US-Dollar verwaltet.