SZ-Serie Mahlzeit:Samt und Cocktails

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Nuno Miguel Rosa De Sousa ist Betriebsleiter im "51 by Georg". (Foto: Claus Schunk)

Die neue Lounge "51 by Georg" in Unterhaching bietet gepflegtes Trinkvergnügen. Gemixt wird nicht nur, was auf der Karte steht.

Von Claudia Wessel, Unterhaching

Man sitzt auf Samt, es plätschert Musik, und wenn man einfach nur vor sich hinstarren möchte, wird man dabei nicht gestört. Denn die Benimmregeln für Barkeeper werden hier selbstverständlich genau beachtet, wie der stellvertretende Betriebsleiter des "51 by Georg" Stefan Berlakovich versichert.

"Man sollte ein offenes Ohr haben und kann sich mit den Gästen auch dezent unterhalten", sagt der Mann mit 20 Jahren Barerfahrung, "aber man darf nicht zu aufdringlich sein, sondern muss mit Fingerspitzengefühl herausfinden, ob er Betreuung braucht oder Ruhe". Betreuung kann etwa so aussehen, dass man den ratlos in der Karte Blätternden fragt: "Sollen wir Ihnen etwas anderes mixen, das man nicht in der Karte findet?"

Ja, bitte! Genau das ist an diesem Abend unser Begehr, denn wir befinden uns mitten in der Fastenzeit und möchten auf Alkohol verzichten. Nicht aber auf die Aura eines Cocktails, der das Ambiente in der Hauptstraße 32 in Unterhaching erst komplett macht. Alkoholfreie Cocktails stehen nicht auf der Karte, aber Berlakovich, der das Lokal mit Betriebsleiter Nuno Miguel Rosa De Sousa führt, kann die alkoholischen Lieblingsdrinks Promille-mäßig entschärfen, ohne dass der bekannte Geschmack allzu sehr verloren geht.

Caipirinha und Pina Colada sind die Lieblingsdrinks, die Entscheidung fällt schwer - kein Problem, serviert werden dann eben gleich zwei: Ipanema und Virgin Pina. Nein, der Virgin bekommt nicht den Zusatz Colada, erläutert Berlakovich, denn dieser kennzeichnet alkoholische Cocktails.

An der Bar gibt es auch kleine Gerichte wie Gambas im Speckmantel (Foto: Claus Schunk)

Mit den sehenswerten Getränken vor der Nase kann man sich nun zurücklehnen auf dem Barhocker, der eigentlich mehr ein Barsessel ist. Von der kleinen Bistrokarte wählen wir Gambas im Speckmantel und Trüffel-Pommes. Beides sind schöne Überraschungen. Vor allem wie aus simplen Pommes dank aufgestreuter Raspeln aus schwarzem Trüffel etwas Edles wird, ist faszinierend.

Nun muss natürlich auch noch der Name erklärt werden: Das Grundstück wurde im Jahre 1951 von Georg Demas erworben. Darauf lebt bis heute ein Familienunternehmen fort, beziehungsweise mehrere. So kann man etwa aus der Lounge direkt ins daneben liegende Hotel Demas gehen, die vielen Geschäftsreisenden, die dort absteigen, sitzen selbstverständlich auch gerne an der Bar und im Restaurant.

"Falls Sie doch noch bei uns speisen möchten", sagt Berlakovich nun und stellt einen ebenso interessanten wie schmackhaften Gruß aus der Küche auf die Bar: ein Trüffelbällchen mit einer Mini-Tomatenscheibe darauf. Die Versuchung ist groß, in den Restaurantteil zu wechseln, etwa auf einen der Plätze im Wintergarten. An diesem Abend aber bleiben wir in der Lounge, deren dicke Samtsessel ebenso gemütlich wirken wie das Feuer hinter Glas mitten im Raum. Eins nach dem anderen.

Für diese Kolumne probiert sich die Redaktion immer zum Wochenbeginn durch Küchen, Kantinen und Kochkunst im Landkreis München .

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