Unterföhring:Neues Viertel für 2000 Menschen

Lesezeit: 1 min

Das Gelände der Kiesa Quetschwerk GmbH soll nach und nach bebaut werden. Das Bild zeigt einen Übersichtsplan der Architekten. (Foto: delaossa architekten/NRT Landschaftsarchitekten)

Das Gelände des Kiesa-Quetschwerks gehörte bis vor kurzem der Familie von Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer. Nun plant die Gemeinde dort Wohnungen, eine Kita und Läden.

Von Irmengard Gnau, Unterföhring

Im Süden von Unterföhring sollen in den kommenden Jahren neue Wohnungen für 2000 Menschen entstehen. Die ersten Pläne, die dem Gemeinderat vorgelegt wurden, sehen knapp 980 Wohnungen auf dem Gelände der Kiesa Quetschwerk GmbH vor. Der Vorgang ist insofern heikel, als die Fläche bis vor kurzer Zeit der Familie von Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer (Parteifreie Wählerschaft) gehört hat.

Der Bürgermeister selbst hatte sich vor seinem Amtsantritt 2014 von seiner Position als Geschäftsführer des Betriebs zurückgezogen und beteiligte sich auch an keiner der meist nichtöffentlichen Abstimmungen zur Zukunft des Geländes. Dennoch schwangen bei den Debatten gewisse Untertöne mit. Inzwischen hat die Familie Kemmelmeyer das Grundstück verkauft. Im Juli 2022 haben die Münchner Projektentwickler HI Wohnbau, Investa aus Eschborn bei Frankfurt und Dr. Vogg Immobilien aus Stuttgart das ehemalige Werksgelände der Firma Kiesa erworben. Als HVI Unterföhring wollen die Investoren dort nun das Wohnviertel unter dem Namen "Neues Mitterfeld" entwickeln.

Aktuell steht auf der Fläche noch ein Containerlager

Das mehr als 100 000 Quadratmeter großen Areal an der Mitterfeldallee, Ecke Münchner Straße ist zwar von Wohnbebauung umgeben, wird aber bisher gewerblich genutzt. Das Containerdepot München betreibt dort ein Lager, die Verträge laufen bis 2024. Danach sollen dort Bagger anrollen und ein neues Viertel entstehen lassen: Neben Wohnungen in verschiedenen Größen sehen die ersten Entwürfe der beauftragten Architekturbüros auch Platz für Seniorenwohnen mit Tagespflege, eine Kindertagesstätte, Einzelhandel und ein Ärztehaus vor.

Die vorgesehene Bebauung reicht von drei- und viergeschossigen Wohnhäusern bis zu einem sechsstöckigen Haus an der Münchner Straße, umsäumt von grünen Innenhöfen und einem kleinen Quartierspark. Das Viertel soll über mehrere Jahre verteilt entstehen. Der erste von sieben Bauabschnitten könnte bereits 2026/27 fertig werden. Die Gemeinde hat sich knapp 13 000 Quadratmeter Geschossfläche gesichert, um dort etwa 120 Wohnungen zu bauen; außerdem wird die Kommune in dem neuen Viertel eine Kita errichten.

Im nächsten Schritt wird ein Bebauungsplanentwurf vorbereitet. In der Detailplanung für das Quartier werden dann auch Fragen wie jene nach einer möglichst nachhaltigen Bauweise und der verkehrlichen Anbindung Thema werden.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusVererbung von Mietshäusern
:"Das Problem ist, dass das Finanzamt immer so tut, als wollten Erben verkaufen"

Wenn im teuren München Mietshäuser vererbt werden, fällt die Steuerlast mitunter sehr hoch aus - und zwingt die Erben zum Verkauf. Ein Beispiel aus der Au.

Von Sebastian Krass

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: