Verkehr:Baubeginn für neue Isarbrücke

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Die Herzog-Heinrich-Brücke wird zur Baustelle. (Foto: Florian Peljak)

Die Arbeiten zur Erweiterung des Föhringer Rings auf vier Spuren starten mit drei Jahren Verzögerung. Für Autofahrer wird es erst einmal enger.

Von Irmengard Gnau, Unterföhring

Mit drei Jahren Verspätung rollen die Baufahrzeuge auf dem Föhringer Ring. Die Verbindung zwischen der Autobahn A 9, der Gemeinde Unterföhring und der A 99 im Münchner Norden zählt zu den meistbefahrensten Straßen rund um die Landeshauptstadt. Seit 2004 steht deshalb fest, dass sie auf einer Länge von 1,9 Kilometern von zwei auf vier Fahrspuren ausgebaut werden soll. Die Herzog-Heinrich-Brücke muss dafür durch einen Neubau ersetzt und um eine weitere Brücke, gleich südlich davon, ergänzt werden. Doch der Baubeginn hat sich immer wieder verzögert.

Und bevor es breiter wird, wird es auf der Brücke erst einmal enger: Das staatliche Bauamt Freising hat eine dritte Fahrspur für Baufahrzeuge eingerichtet. Parallel dazu wird derzeit eine Baustraße von der Münchner Straße, also von Unterföhringer Seite her, auf die Insel zwischen Isarkanal und Isar errichtet. Im nächsten Schritt wird an der südlich der Herzog-Heinrich-Brücke über den Kanal führenden Korsobrücke eine temporäre Behelfsbrücke errichtet, über die die schweren Baulastwagen auf die Insel gelangen können.

Voraussichtlich im Spätsommer sollen dann die Arbeiten zum Bau der neuen Brücke beginnen; dafür werden zunächst Bohrpfähle ins Flussbett gerammt, die dann als Fundamente für die Brückenpfeiler dienen. Bis die erste neue Brücke fertig ist, wird es nach Angaben des Bauamts etwa zwei Jahre, also bis 2025 dauern. Erst wenn die neue Brücke steht, kann mit dem Abriss und Neubau der bisherigen Herzog-Heinrich-Brücke begonnen werden.

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Ob das Großprojekt zwischen München und Unterföhring mit zwei neuen Brücken über die Isar bis 2025 fertig wird, ist fraglich. Demnächst soll aber zumindest mit den Vorarbeiten begonnen werden.

Von Irmengard Gnau

Eigentlich hätten die Ausbauarbeiten schon 2019 starten sollen, um das Gesamtprojekt 2025 abschließen zu können. Allerdings wurden mehrere Planänderungen und damit zeitraubende Verfahren nötig, unter anderem um dem seit 2004 deutlich veränderten Naturschutzrecht und der sensiblen Umgebung der Isarauen gerecht zu werden. Wann die Bauabschnitte zwei, drei und vier, also der Abriss und Neubau der Herzog-Heinrich-Brücke sowie im Anschluss der Ausbau der Zulaufstrecken im Westen und Osten der Brücke umgesetzt werden, hängt nach Auskunft des Bauamts auch von einem noch ausstehenden Baurechtsverfahren ab, in dem es unter anderem um den westlichen Streckenabschnitt geht wie auch um ein Bauwerk der Stadtwerke München: Bislang nämlich führen die Stadtwerke eine Gashochdruckleitung unter der Herzog-Heinrich-Brücke entlang über die Isar; diese soll künftig unter Wasser in einem sogenannten Düker verlaufen.

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