Junges Wohnen:Eigene Bude ohne Parkplatz und Keller

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Schaufeln vor Schneeresten: Maria Kerst vom Jugendbeirat, CSU-Gemeinderat Manfred Axenbeck, Vanessa Riedel von einer beteiligten Firma, Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer sowie Maria Fochler und Nico Gentner vom Generalunternehmer (von links) beim symbolischen ersten Spatenstich. (Foto: Gemeinde Unterföhring)

Die Gemeinde Unterföhring beginnt mit dem Bau von acht Apartments speziell für junge Leute - und lässt alles weg, was die Häuser unnötig teuer macht.

Von Laura Geigenberger, Unterföhring

Nach den frostigen ersten zwei Dezemberwochen ist der Boden in Unterföhring gerade wieder rechtzeitig aufgetaut. Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer (Parteifreie Wählerschaft) hat deshalb am Montag keine Probleme, den symbolischen ersten Spatenstich für das - wortwörtlich - jüngste Bauvorhaben der Gemeinde zu setzen. Zwei Häuser mit je vier Wohnungen sollen auf dem 936 Quadratmeter großen Grundstück an der Isaraustraße 25 entstehen, um günstigen Wohnraum speziell für junge Menschen wie Azubis und Berufseinsteiger in der Kommune zu schaffen. Die ersten Mieter sollen im August einziehen können.

Beim Bau der Häuser setzt die Gemeinde auf eine Holzmodulbauweise, um möglichst Kosten und Bauzeit zu sparen. Die acht Wohneinheiten mit jeweils eineinhalb Zimmern auf 48 Quadratmetern liegen im Erd- sowie im Obergeschoss. Einen Keller wird es nicht geben, stattdessen könnten Gartenhäuschen als Abstellräumlichkeit dienen. Auch auf eine Tiefgarage sowie auf Carports soll verzichtet werden, nachdem ausreichend Stellplätze in der Umgebung verfügbar sind. Geplant ist außerdem, dass beide Gebäude eine Photovoltaikanlage erhalten.

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Kemmelmeyer zeigte sich bei einer kurzen Festrede sichtlich stolz. Das Projekt sei eine "ganz tolle und gute Sache", mit der die Gemeinde eine Vorreiterrolle in Sachen "junges Wohnen" einnehme, sagte er. 3,1 Millionen Euro hat die Gemeinde für das Bauvorhaben angesetzt; laut dem Unterföhringer Bürgermeister ist "jeder Euro davon gut angelegt, wenn man in die jungen Leute investiert".

Vor mehr als fünf Jahren, im September 2018, hatte die CSU den Antrag gestellt, "Bauten in Modulbauweise für junge Unterföhringer" zu realisieren. Konkrete Züge nahm das Vorhaben aber erst Ende 2021 an, als sich die Gemeinde auf die endgültige Ausarbeitung - zwei Gebäude mit je vier Wohneinheiten - festlegte. "Wir haben nicht geschlafen, aber Corona und andere Bauprojekte kamen dazwischen", erklärte Kemmelmeyer die zähe Entwicklungsphase. Heuer im September wurde schließlich die Werkplanung bewilligt; die Baugenehmigung erfolgte im November.

"Durch den hohen Vorfertigungsgrad der Holzmodulhäuser und die kurze Montagezeit ersparen wir uns viel Lärm und Schmutz"

Mit dem Projekt ist die Zimmerei Stark aus dem schwäbischen Auhausen beauftragt, welche schon den Unterföhringer Feststadel gebaut hat. Geschäftsführer Gert Bachmann versprach den Gemeindevertretern vor dem Spatenstich eine "entspannte" Baustelle auf dem Grundstück an den Isarauen. "Durch den hohen Vorfertigungsgrad der Holzmodulhäuser und die kurze Montagezeit ersparen wir uns viel Lärm und Schmutz", sagte Bachmann. Die Produktion der Bauteile in seiner Firma laufe auf bereits "auf vollen Touren".

Bisher unklar ist, nach welchen Kriterien und zu welchem Preis die Wohnungen vermietet werden sollen - dazu muss der Gemeinderat im Frühjahr eine Entscheidung treffen. Sobald sich die Fertigstellung der acht Wohnungen abzeichnet, sollen sie öffentlich ausgeschrieben werden.

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