Taufkirchen:Sinn für Schönheiten

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Die Autorin und vielseitige Künstlerin Elfie A. Vetter ist gestorben.

Von Udo Watter, Taufkirchen/München

Sie hatte diesen besonderen Blick der Dichterin, der zärtlich die Normalität durchdringt, ein Gespür für das Geheimnisvolle hinter dem Gewöhnlichen, Augen für die kleinen Schönheiten am Rande des Weges. Die Taufkirchner Schriftstellerin Elfie A. Vetter pflegte die Maxime "Wer nicht sehen kann, der wird nie schreiben können", und sie suchte stets ihre Beobachtungen und Gedanken mit einem Gefühl für Rhythmus und Schönheit in die entsprechenden Worte zu verwandeln.

Das Werk der Taufkirchnerin umfasst Literatur, Farben und Klänge

Die 1934 in München geborene Vetter, die bereits mit sieben Jahren am Prinzregenten- und Residenztheater spielte, später nach einer Kaufmannslehre als Model arbeitete, und in den Sechzigern auch in Filmen mitwirkte, hat sich später aufs Schreiben konzentriert: Sie hat zwei Gedichtbände veröffentlicht und mehrere Prosawerke wie "Bastard", "Melanies Roman" und "Italienische Momente" (Salon Literatur Verlag).

Am 23. April ist Elfie A. Vetter im Alter von 82 Jahren gestorben. "Nur wenn ich schrieb, war ich frei, weil ich mir erlaubte zu fliehen." Ihr künstlerisches Schaffen umfasste neben Literatur auch Farben, Töne und Klänge. Insbesondere ihre Radierungen und Drucke zeigten breites künstlerisches Talent. Franz Westner vom Salon Literatur Verlag definiert die Konzeption ihrer Romane "als poetische Meditation über die Existenz".

Elfi A. Vetter 2013 in ihrer Taufkirchner Wohnung. (Foto: ANGELIKA BARDEHLE)

Elfie A. Vetter wirkte stets ein bisschen distinguiert, aber auch empfindsam, empathisch, verletzlich. Sie wollte ihre innere Sprache entdecken und ihrem zarten Blick auf die Dinge wohnte immer auch Trauriges und Melancholisches inne. Mit ihrem tschechischen Lebensgefährten, dem Jazzmusiker und Bandleader Rudolf Mazac, lebte sie zusammen in Taufkirchen und in Prag.

Die Trauerfeier für Elfie A. Vetter mit Musikprogramm findet statt am Freitag, 27. Mai, in der Aussegnungshalle des Ostfriedhofs, St.-Martin-Straße 412 in München. Die Beisetzung der Urne ist um 16.30 Uhr am Friedhof der Katholischen Kirche in Hofolding, Fichtenstraße 10.

© SZ vom 25.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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