Taufkirchen:Authentisch, bayerisch, ausgezeichnet

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Küchenchef Markus Vonderbank freut sich mit den Wirten Ferdinand und Sebastian Zinner (von links) über die Auszeichnung. (Foto: Claus Schunk)

Die Gaststätte "Zinners" im Ritter-Hilprand-Hof erhält ein Gütesiegel des Freistaats - sehr zur Freude der Wirte Ferdinand und Sebastian Zinner, die auch einen Catering-Betrieb und das "Happy Bros" im Taufkirchner Sport- und Freizeitpark betreiben.

Von Patrik Stäbler, Taufkirchen

Die Gebrüder Zinner haben in ihrem Wirtshaus in Taufkirchen durchaus Erfahrung mit kritischen Testessern. Denn stets, wenn ihre Großmutter bei ihnen zu Gast sei, erzählt Ferdinand Zinner, "dann sagt sie uns hinterher sehr ehrlich ihre Meinung". Und diese ist nicht nur kritisch, sondern auch fundiert - war die Oma doch einst Küchenchefin einer familieneigenen Gaststätte in Niederbayern. Neben der Großmutter haben kürzlich noch weitere kritische Augen und Zungen dem Wirtshaus "Zinners" im Ritter-Hilprand-Hof einen Besuch abgestattet. Sie gehörten zur Expertenkommission des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga Bayern, die zunächst bei einer unangemeldeten Visite die Qualität von Speisen und Service unter die Lupe nahm. Bei einem zweiten Besuch sei es dann um Fragen zur Regionalität der Lebensmittel sowie zu den Lieferwege gegangen, berichtet Ferdinand Zinner, 28, der die Gaststätte mit seinem Bruder Sebastian Zinner, 34, leitet. Und in beiden Fällen wusste das Wirtshaus offenbar zu überzeugen. Denn in der Folge hat das Zinners nun als einer von 28 Betrieben im Freistaat das Siegel "Ausgezeichnete Bayerische Küche" erhalten.

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"Ich freue mich sehr und bin auch stolz, dass Sie sich in Ihren Wirtshäusern so engagiert für unsere bayerische Küche einsetzen", sagte Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) bei der Überreichung der Urkunden auf dem Nockherberg. "Das Siegel signalisiert Ihren Gästen, dass hier die bayerische Wirtshauskultur und regionale Gastlichkeit gepflegt werden." Oder wie es Ferdinand Zinner mit Verweis auf seine kulinarisch versierte Großmutter formuliert: "Ausgezeichnete bayerische Küche bedeutet für mich, dass hier bei uns eine Oma reinkommen könnte und sagen würde: So ähnlich habe ich das auch schon vor hundert Jahren gemacht."

Wobei Ferdinand Zinner sogleich anmerkt, dass sein Bruder und er die bayerische Küche durchaus modern interpretieren: "Wir haben bei uns auf der Karte ein Wirtshaus-Carpaccio und eine Habibi Bowl." Zugleich dürften dort aber auch Klassiker wie Käsespätzle oder Schweinsbraten nicht fehlen - stets unter der Prämisse der Regionalität. "Wir versuchen, unsere Lebensmittel aus der Umgebung zu beziehen", sagt Ferdinand Zinner. "Das ist uns wichtiger als zum Beispiel ausschließlich Bioprodukte zu verwenden."

Nicht nur die Speisen, auch die Bierauswahl kann sich im Ritter-Hilprand-Hof sehen lassen

Diese Nähe zur heimischen Landwirtschaft spielt auch beim Siegel "Ausgezeichnete Bayerische Küche" eine entscheidende Rolle. "Die Betriebe garantieren ein authentisches, eng regional vernetztes und ausgezeichnetes Wirtshauserleben im Sinne gelebter Nachhaltigkeit", sagte Dehoga-Landeschefin Angela Inselkammer. "Sie arbeiten mit Landwirten aus der direkten Umgebung Hand in Hand und veredeln heimische Produkte." Dabei kann sich das "Zinners" ab sofort nicht nur das Siegel "Ausgezeichnete Bayerische Küche" an die Eingangstür kleben, sondern auch das Etikett "Ausgezeichnete Bayerische Bierkultur". Diese Zusatzzertifizierung ist heuer erstmals an neun Betriebe im Freistaat verliehen worden, die unter anderem eine separate Bierkarte, fachkundiges Personal und ein reiches Biersortiment haben.

"Mein Bruder und ich kommen beide aus München und sind der bayerischen Ess- und Getränkekultur stark verbunden. Deshalb freuen wir uns ganz besonders über diese Auszeichnungen", sagt Ferdinand Zinner. Das Duo betreibt seit 2011 einen Catering-Betrieb, der unter anderem die Realschule in Taufkirchen versorgt. Vier Jahre später übernahmen die Brüder dann die Gaststätte im Kultur- und Kongresszentrum der Gemeinde. Zusätzlich eröffneten sie im Frühjahr 2020 das "Happy Bros" im Taufkirchner Sport- und Freizeitpark, wo vorwiegend Burger und Bowls auf der Karte stehen.

Nach den schwierigen Corona-Jahren sei die Lage aktuell wieder ausgesprochen positiv, sagt Ferdinand Zinner. "Die Auslastung ist bei uns sehr gut, wir haben auch viele Gruppen- und Firmenbuchungen." Nicht zuletzt deshalb blicke er zuversichtlich auf die kommenden Monate - mit einer Einschränkung: "Wir gehen nicht noch mal so blauäugig in den Winter", sagt Ferdinand Zinner. "Die Pandemie ist noch nicht vorbei. Das sollte man immer im Hinterkopf haben."

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