Taufkirchen:Es wird eng in der Dorfschule

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Die Grundschule am Wald in Taufkirchen ist gerade in einen Neubau gezogen. Auf die Dauer braucht auch die Grundschule an der Dorfstraße größere Räume. (Foto: Claus Schunk/)

Der Zuzug in den Sprengel lässt die Schülerzahlen steigen. Die Gemeinde plant mittelfristig eine Erweiterung am bisherigen Standort - doch für Bürgermeister Sander haben andere Projekte Vorrang.

Von Patrik Stäbler, Taufkirchen

In den letzten Wochen des abgelaufenen Schuljahrs hat das Telefon in der Taufkirchner Grundschule an der Dorfstraße öfter geklingelt als sonst. Am Apparat seien Eltern gewesen, die ihre Kinder für den kommenden September anmelden wollten, berichtete Rektorin Corinna Reichle im Gemeinderat. "Es werden immer mehr, die hierherziehen - vor allem in den Riegerhöfen." In der Folge werde es im nächsten Schuljahr erneut drei erste Klassen geben. "Und das nicht nicht mehr mit 19, sondern mit 24 Kindern pro Klasse", sagte Reichle. Aktuell könne sie dieses Wachstum im Schulgebäude noch bewältigen. Doch mittelfristig wird es an der Dorfschule mehr Platz brauchen.

Wo dieser zusätzliche Raum entstehen könnte, ist in der Vergangenheit im Gemeinderat oft diskutiert worden. Die Überlegungen reichten dabei von einer Erweiterung auf der anderen Straßenseite bis zu einem Neubau an einem anderen Standort. Nun hat der Gemeinderat jedoch einen Umbau auf dem jetzigen Gelände ins Auge gefasst.

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So soll die bestehende Turnhalle abgerissen und durch eine Zweifach-Turnhalle ersetzt werden, auf deren Dach zusätzliche Klassenzimmer entstünden. Im Weiteren würde das Schulgebäude umgebaut und erweitert, wofür ein benachbartes Mietshaus der Taufkirchner Wohnungsbaugesellschaft in der Dorfstraße 26 weichen müsste. Die geschätzten Kosten für diese Maßnahme sind mit 16 bis 20 Millionen Euro happig. Dennoch votierte der Gemeinderat einstimmig dafür, die Pläne weiter zu verfolgen und auf ihre Zuschussfähigkeit zu prüfen.

"Es muss an der Schule etwas passieren", betonte Bürgermeister Ullrich Sander (parteilos). "Wir wissen aber auch: Das wird nicht morgen passieren." Schließlich habe die Gemeinde zunächst den Neubau der Mittelschule vor der Brust, was finanzielle und personelle Ressourcen binden wird. Zugleich steht das Rathaus aber auch bei der Grundschule unter Zugzwang - nicht zuletzt mit Blick auf den Rechtsanspruch auf eine nachschulische Betreuung, der ab 2026 sukzessive gelten wird.

"Momentan kommen wir sehr gut zurecht in unserem Gebäude. Und wir kommen auch gut zurecht mit dem nachschulischen Betreuungsangebot", betonte Rektorin Corinna Reichle. "Fakt ist aber auch, dass unsere Schülerzahlen steigen."

Durch den geplanten Umbau samt der Schulhauserweiterung würden laut Bauamtsleiter Stefan Beer acht zusätzliche Räume entstehen. "Zudem würden wir mit Schulküche und Mensa die Grundlage dafür schaffen, um eine Ganztagsschule einzurichten, was im jetzigen Bestand sicher nicht möglich ist."

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