Zwischennutzung:Schwitzen bis die Bagger kommen

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Im neuen Bewegungszentrum werden vor allem Reha-Sportkurse stattfinden: SV-DJK-Geschäftsführer Sebastian Gallus auf einem Gymnastikball. (Foto: Claus Schunk)

Der SV-DJK Taufkirchen eröffnet in der für den Abbruch vorgesehenen Lindenpassage ein Bewegungszentrum. Wo früher ein Schlecker-Markt war, sollen vor allem Reha-Sportkurse stattfinden.

Von Patrik Stäbler, Taufkirchen

Aus der Lindenpassage in Taufkirchen sind schon lange keine erfreulichen Nachrichten mehr gekommen. Zuletzt gab dort das italienische Restaurant "Dolce e Salato" auf - der letzte verbliebene Betrieb in dem seit Jahren leerstehenden und reichlich heruntergekommenen Einkaufszentrum. Doch nun gibt es wieder einen Lichtblick in der Lindenpassage, und verantwortlich hierfür ist der SV-DJK Taufkirchen. Denn der 3000 Mitglieder zählende Sportverein hat dort im ehemaligen Schlecker-Drogeriemarkt ein neues Bewegungszentrum eröffnet, das an diesem Freitag mit einem Tag der offenen Tür eröffnet wird.

"Das ist für uns etwas völlig Neues", sagt Sebastian Gallus, Geschäftsführer des SV-DJK. Zum einen, weil der Verein mit seinem Bewegungszentrum in ein ehemaliges Ladengeschäft einzieht. Zum anderen, weil das Projekt nur als Zwischennutzung gedacht ist. Schließlich will der Investor Rock Capital, dem die Immobilie gehört, das Einkaufszentrum abreißen und an seiner Stelle Wohnungen samt neuer Ladenflächen errichten. Pläne hierfür gibt es schon seit Jahren. Inzwischen sind sie Teil eines Konzepts für ein ganzes "Quartier am Bahnhof", an dem derzeit im Rathaus gearbeitet wird.

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Bis jedoch tatsächlich Bagger anrollen, dürfte noch einige Zeit vergehen. Und genau deshalb seien er und ein befreundeter Mitarbeiter von Rock Capital auf die Idee mit der Zwischennutzung gekommen, sagt Sebastian Gallus. Er betont, dass die Firma den Sportverein bei dem Projekt kräftig unterstützt habe, unter anderem bei der Sanierung der 400 Quadratmeter großen Räumlichkeiten. In deren Zentrum steht ein Übungsraum mit Sportboden, in dem die Kurse stattfinden. Darüber hinaus gebe es einen Bereich mit Tischen und Stühlen, "wo man gesellig zusammensitzen kann, zum Beispiel nach einer Sportstunde", sagt Gallus.

Die Lindenpassage war zuletzt komplett verwaist. Nun ist der SV-DJK in die ehemalige Schlecker-Filiale eingezogen. (Foto: Claus Schunk)

Nach seinen Angaben finden im Bewegungszentrum vor allem Reha-Sportkurse statt, die von Ärzten verordnet werden und die der SV-DJK über die Krankenkassen abrechnet. "In diesem Bereich ist die Nachfrage enorm gestiegen", sagt der Geschäftsführer. Bislang habe der Verein diesem Boom nur bedingt Rechnung tragen können - aus Mangel an Räumen. "Wir haben zu wenig Sportstätten und Sportflächen", erläutert Gallus. Dies gelte nicht zuletzt für den Vormittag, wenn die Sporthallen zumeist durch die Schulen belegt sind. Genau zu dieser Zeit finde jedoch das Gros der Reha-Sportkurse statt. Dank des neue Bewegungszentrums könne der Verein diesen Bereich nun ausbauen.

Dem "Schandfleck" soll neues Leben eingehaucht werden

Darüber hinaus wolle man in der einstigen Schlecker-Filiale aber auch weitere Angebote etablieren, sagt der Geschäftsführer des SV-DJK. Ihm schwebt beispielsweise ein Übungsraum mit Boxsäcken für die Boxabteilung des Clubs vor. Und schon jetzt probt die vereinseigene Theatergruppe im Bewegungszentrum. "Wir wollen dort eine möglichst vielfältige Nutzung erreichen", sagt Sebastian Gallus. Schließlich würde dies auch dazu führen, dem "Schandfleck Lindenpassage", wie er es nennt, etwas neues Leben einzuhauchen. "Die Rückmeldungen der Leute sind bisher extrem positiv", betont Gallus. "Viele Taufkirchner freuen sich, dass dort endlich wieder was passiert."

Der SV-DJK Taufkirchen eröffnet sein neues Bewegungszentrum in der Eichenstraße 34 am Freitag, 10. November, mit einem Tag der offenen Tür. Von 17 bis 19.15 Uhr gibt es dort Führungen durchs Gebäude, Vorträge der Gesundheitspartner und ein Eröffnungsquiz.

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