Special Olympics:Fackelträger der Inklusion

Lesezeit: 2 min

Garching, Ismaning und Unterföhring bewerben sich gemeinsam als Gastgeber für Teilnehmer der Weltspiele für Sportler mit geistiger Behinderung.

Von Irmengard Gnau, Garching

Von 17. bis 24. Juni 2023 treffen sich in Berlin Sportlerinnen und Sportler mit geistiger Behinderung aus aller Welt, um sich bei den Special Olympics World Games 2023 in verschiedenen Sportarten zu messen. Es ist die bisher größte inklusive Sportveranstaltung der Welt. Doch das olympische Feuer soll nicht nur in Berlin brennen, ganz Deutschland soll sich als Gastgeber bei den Spielen präsentieren und den Sportlern damit einen ganz besonderen Empfang bereiten. Und auch der Landkreis will, vertreten von Unterföhring, Garching und Ismaning, dabei sein.

Für die Sportlerdelegationen aus insgesamt 170 teilnehmenden Ländern sucht der Deutsche Olympische Sportbund zurzeit sogenannte "Host Towns", Kommunen also, die die Athleten und ihre Betreuer aufnehmen. Jede Host Town nimmt vor Beginn der Wettkämpfe von 11. bis 14. Juni 2023 eine Delegation bei sich auf, stellt den Sportlern die Region vor und macht ihnen die Ankunft in Deutschland besonders angenehm. Begleitend soll es inklusive Projekte geben - wie genau das Programm aussieht, bleibt jeder Host Town selbst überlassen. Ziel der Aktion ist einerseits, den Austausch zwischen den internationalen Gruppen zu fördern, Begegnungen zwischen Menschen mit und ohne Behinderung zu schaffen und außerdem, inklusive (Sport-)Strukturen aufzubauen, die über die Weltspiele hinaus bestehen bleiben.

Der Landkreis sei mit der Anregung, sich zu bewerben, auf die Kommunen zugegangen, berichtet Christopher Redl, der im Garchinger Rathaus soziale Themen verantwortet. In der Universitätsstadt stieß diese auf offene Ohren; sowohl die Verwaltung als auch der örtliche Behindertenbeirat wie auch der Stadtrat unterstützen die Idee. "Inklusion liegt uns am Herzen, deshalb halten wir die Initiative für eine tolle Möglichkeit", sagt Redl. In Gemeinschaft mit den Nachbarn aus Ismaning und Unterföhring sieht sich Garching noch breiter aufgestellt, um ein umfassendes Programm mit Angeboten für alle Bürger machen zu können. "Je mehr im Boot sind, umso besser", sagt Redl. "Inklusion betrifft ja nicht nur Garching oder Ismaning, sondern uns alle."

Eine der Ideen: ein Rollstuhl-Parcours

Welche inklusiven Projekte wie und wo stattfinden könnten, darüber werden die Beteiligten im Detail beraten, wenn klar ist, ob die Bewerbung Erfolg hat. Möglich wäre etwa ein inklusives Bürgerfest für alle Altersklassen, mit Bastelecken, Ruhepunkten, aber auch Sportwettkämpfen. Beispielsweise kann sich der Garchinger Behindertenbeirat einen Parcours vorstellen, der mit dem Rollstuhl zu absolvieren ist. Um möglichst die ganze Ortsgemeinschaft in den drei Kommunen für das Projekt zu begeistern, wollen die Organisatoren auch auf die Schulen und Sportvereine zugehen und ausloten, wo man gemeinsam aktiv werden kann.

Am 27. Oktober hat der Landkreis die Bewerbung offiziell eingereicht. Nun heißt es abwarten. Mitte Dezember, so hat der Deutsche Olympische Sportbund angekündigt, soll verkündet werden, welche der knapp 230 Bewerber als die 170 Host Towns ausgewählt wurden. Sie dürfen 2023 nicht nur die Delegationen der Special Olympics beherbergen, sondern zeitweise auch das olympische Feuer.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: