Siemens hat am Mittwoch einen neuen Forschungsstandort am Universitätscampus in Garching eröffnet. In dem fertiggestellten ersten Bauabschnitt des Projekts sollen etwa 450 Beschäftigte des Unternehmens mit 150 Wissenschaftlern der Technischen Universität (TU) München an Zukunftstechnologien forschen, wie der Konzern mitteilt. 2027 soll ein zweiter Bauabschnitt mit weiteren gut 630 Forschenden und Patent-Experten in Betrieb genommen werden. Insgesamt investiert Siemens in Garching nach eigenen Angaben rund 100 Millionen Euro.
An der Eröffnung des ersten Abschnitts nahmen Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, Wissenschaftsminister Markus Blume und TU-Präsident Thomas Hofmann teil. Der neue Standort soll der zentralen, die einzelnen Geschäftsbereiche übergreifenden Forschung von Siemens dienen. In diesem Bereich wird er laut Siemens der größte im Konzern sein.
München war bis in die 2000er-Jahre nicht nur Sitz der Siemens-Zentrale, sondern größter Produktionsstandort mit mehreren Zehntausend Mitarbeitern inklusive der dazugehörigen Entwicklungsabteilungen. Den Großteil seiner einstigen Industriegeschäfte hat Siemens aber im Laufe der vergangenen 30 Jahre ausgegliedert, deswegen ist der Standort München stark geschrumpft. Schwerpunkt ist heute Software für die Industrie, dies ist auch der Schwerpunkt im neuen Technologiezentrum.
Der Forschungscampus Garching ist laut Siemens mit insgesamt 28 000 dort arbeitenden Menschen eines der größten Wissenschaftszentren in Europa. Neben dem Münchner Universitäten sind dort unter anderem noch Max-Planck-Gesellschaft und Fraunhofer-Gesellschaft mit jeweils mehreren Instituten vertreten.