Ein Mitglied des Fußballclubs Deisenhofen steht im Verdacht, heimlich Bildaufnahmen von Vereinskameraden in intimen Situationen angefertigt zu haben. Der Oberhachinger Verein teilte am Freitag mit, der Vorstand habe vergangene Woche "Kenntnis davon erlangt, dass ein aktives Mitglied des Vereins heimlich Bildaufnahmen von anderen Sportlern in den Umkleide- und Duschräumen des Vereins gemacht haben könnte". Der Vereinsvorstand habe daraufhin unverzüglich Strafanzeige bei der Polizei gestellt. Jetzt ermittelt das für Sexualdelikte zuständige Kommissariat 15 der Münchner Kriminalpolizei.
Auf Nachfrage erklärte ein Sprecher des Fußballvereins am Freitag, der Beschuldigte sei dabei erwischt worden, wie er im privaten Badezimmer eines Vereinskollegen eine Kamera installieren wollte. Noch am selben Tag habe der Verein Strafanzeige bei der Polizei Unterhaching wegen "Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen" gegen den Mann erstattet. Über die Funktion des Mannes im Verein gibt es keine genauen Angaben.
Der Vorstand des FC Deisenhofen erteilte dem Tatverdächtigen zudem Hausverbot und informierte die potenziell betroffenen Fußballspieler sowie alle Trainer über den Verdacht, dass möglicherweise auch Aufnahmen in den Vereinsräumen angefertigt wurden. Laut Vereinssprecher könnten rund 40 männliche Spieler der 1. und 2. Mannschaft betroffen sein.
Laut einem Sprecher des Polizeipräsidiums München wurde nach der Anzeige bereits eine Hausdurchsuchung bei dem Tatverdächtigen vorgenommen. Dabei sei umfangreiches mögliches Beweismaterial sichergestellt worden. Die Auswertung des Materials könne noch Tage bis Wochen andauern, so der Polizei-Sprecher.
In einer früheren Version hieß es unter Berufung auf Polizeiangaben, der Verdächtige habe eine leitende Funktion im Verein inne. Dieser Darstellung widerspricht der Verein.
