Die Gemeinde Oberhaching darf sich berechtigte Hoffnungen machen, als Standort für eine neue Fachoberschule ausgewählt zu werden. Am Dienstag, 12. September, wird der Ausschuss für Bauen und Schulen des Kreistags womöglich eine Vorentscheidung treffen, wo die neue Schule angesiedelt werden soll und Landrat Christoph Göbel (CSU) und seine Verwaltung empfehlen den Ausschussmitgliedern, sich für Oberhaching als Standort auszusprechen. Sie wenden sich damit gegen die Nachbargemeinden Taufkirchen und Sauerlach, die ebenfalls Interesse an der Schule bekundet haben.
Vier neue Schulen im Landkreis sind beschlossen
Den Bau gleich vier neuer Schulen im Landkreis hatte der Kreistag in seiner Sitzung im März dieses Jahres auf den Weg gebracht: ein neues Gymnasium in Aschheim, die Errichtung einer Realschule in Höhenkirchen-Siegertsbrunn und eben einen neuen Schulcampus samt Beruflicher Oberschule und Realschule in Oberhaching, Sauerlach oder Taufkirchen. Im südlichen Landkreis soll der Fokus zunächst auf dem Bau der Fachoberschule in Oberhaching liegen. Erst in den Folgejahren soll geprüft werden, ob auch die Realschule oder gegebenenfalls ein weiteres Gymnasium gebaut werden soll. Das bayerische Kultusministerium hat, so lässt die Verwaltung im Landratsamt verlauten, zwar zugestimmt, dass zwei Realschulen in den Nachbarorten Höhenkirchen-Siegertsbrunn und Oberhaching "grundsätzlich darstellbar" seien; aus heutiger Sicht sei dies aber "recht großzügig bemessen".
Die Notwendigkeit einer Fachoberschule im Süden des Landkreises wird vom Ministerium anerkannt. Auch der Nachbarlandkreis Miesbach unterstützt die Pläne, da mit einer neuen Schule der Standort Holzkirchen entlastet werden könnte. Dort lag der Anteil der Gastschüler aus dem Landkreis München im vergangenen Schuljahr bei etwa 30 Prozent. Sowohl der Landkreis Miesbach als auch der Ministerialbeauftragte für Berufliche Oberschulen in Südbayern, Konrad Maurer, sprechen sich für Oberhaching aus. Maurer hält Sauerlach und Taufkirchen für nahezu gleichwertig.
Für Oberhaching hätten sich "klare Vorteile" ergeben
Nach Prüfung der Bewerbungen aus den drei Gemeinden schlägt das Landratsamt jetzt Oberhaching vor. Es hätten sich dort "klare Vorteile" ergeben. Vor allem sei das vorgeschlagene Grundstück sofort und zu einem moderaten Preis zu erwerben. Mit dieser Empfehlung wird es immer wahrscheinlicher, dass Oberhaching nach Unterschleißheim und der Gemeinde Haar der dritte Strandort einer Fachoberschule wird. Die FOS/BOS in Unterschleißheim besuchen aktuell mehr als 800 Schüler; das Projekt in Haar ist zwar beschlossen, stockt aber aufgrund noch nicht abgeschlossener Grundstücksverhandlungen. Das letzte Wort hat der Kreistag als Ganzes.