Planegg soll "Fairtrade-Town" werden, um auf kommunaler Ebene den Handel und Verkauf von nachhaltigen Produkten aus aller Welt zu unterstützen sowie faire Arbeitsbedingungen zu fördern. Im Würmtal haben sich bereits Gauting und Gräfelfing diesen Zielen verschrieben, auch die Landkreise München und Starnberg nennen sich seit vier Jahren "Fairtrade-Landkreise".
In Planegg hat nun - nach langer Vorbereitung und politischen Widerständen - eine Gruppe aus Gemeinderäten die entsprechenden Bewerbungsunterlagen an den Verein Fairtrade Deutschland verschickt, der den Titel vergibt. SPD-Gemeinderat Roman Brugger hofft und glaubt, dass die Gemeinde die nötigen Voraussetzungen erfüllt und sich in etwa drei Monaten "Fairtrade-Town" nennen darf.
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Ursprünglich kam der Antrag im Jahr 2020 von der Grünen Gruppe 21 im Gemeinderat. Zunächst gab es keine Mehrheit im Gremium, vor allem Bürgermeister Hermann Nafziger (CSU) sprach sich vehement dagegen aus. Nach seiner Ansicht führt die Mitgliedschaft bei Fairtrade Deutschland vor allem zu einem hohen Arbeitsaufwand für die seiner Meinung nach ohnehin überlastete Verwaltung des Rathauses. Nafziger blieb bis heute bei seiner Ansicht.
Doch die Gemeinderäte Evi Schreier (Grüne Gruppe 21) und Brugger machten in eigener Regie weiter und versuchten, alle notwendigen Voraussetzungen zu schaffen. Eine weitere Abstimmung im Gemeinderat ging positiv aus. Sechs Einzelhandelsgeschäfte gibt es in Planegg, die die Voraussetzungen erfüllen, und auch vier Restaurants. Volkshochschule, katholische und evangelische Kirchengemeinden gehören ebenso dazu. Das Feodor-Lynen-Gymnasium will ebenfalls mitmachen.