Eiswunder Planegg:Frostige Begegnung

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Planegger Bürger (links Ulrich Braun) überreichen vor dem Rathaus Unterschriften für die Wiederinbetriebnahme des Eiswunders an Bürgermeister Hermann Nafziger. (Foto: Florian Peljak)

Planegger Bürger sammeln mehr als 600 Unterschriften für die Wiederöffnung der Kunsteisbahn, Bürgermeister Nafziger zeigt sich bei der Übergabe jedoch wenig entgegenkommend.

Von Rainer Rutz, Planegg

"Das Planegger Eiswunder darf nicht sterben" - das ist die Forderung von Hunderten Kindern, Jugendlichen und Eltern aus Planegg und anderen Würmtalgemeinden. Mehr als 600 Unterschriften wurden in nur fünf Tagen gesammelt und am Donnerstag am Planegger Rathaus Bürgermeister Hermann Nafziger (CSU) übergeben. Gekommen waren viele Jugendliche aus Planegg, Neuried und Martinsried sowie Eltern und auch einige Lokalpolitiker. Sie alle wollen vom Bürgermeister und seinen Gemeinderäten erreichen, dass über die beliebte Eislauffläche am Feodor-Lynen-Gymnasium wieder offen debattiert wird und am Ende eine Wiedereröffnung der seit zwei Jahren stillgelegten Attraktion steht.

Die Kinder hatten einen Christbaum mit den schönsten Fotos zum Eiswunder geschmückt, viele hatten Hockeyschläger und Schlittschuhe mitgebracht. Organisator der Aktion ist der Planegger Ulrich Braun. Die Demonstranten können, wie gegenüber Nafziger immer wieder betont wurde, nicht verstehen, dass die Gemeinde aus vorgeblich finanziellen Gründen "dieses Stück purer Lebensfreude", so Gemeinderat Peter von Schall-Riaucour (PPM) aus der Hand gibt: "Das müssen wir uns in Planegg leisten können."

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In der Tat hatte die Anlage, auch wegen eines veralteten Energiekonzepts, ein Minus eingefahren. Der Betreiber, der ESC Planegg, würde gerne weitermachen, möglicherweise mit einem anderen Energiekonzept. Gerade darum tobt aber der Streit. Kunsteis, eine Überdachung und viele andere Ideen - alles war vom Gemeinderat abgelehnt worden. Im Sommer wurde beschlossen, die Verwaltung solle ein Kostenkonzept vorlegen. Seither hat man nichts mehr gehört.

Acht Gemeinderäte setzen sich für eine neue Debatte ein

Bürgermeister Nafziger machte deutlich, dass alles "hinlänglich bekannt" sei und eine Renovierung vom Gemeinderat abgelehnt werde. Er sprach von einer "Eishalle", die aber niemals gefordert worden war, wie Gemeinderat Fritz Haugg (FDP) widersprach. Seine Fraktionskollegin Susanne Trenkle betonte, das Eiswunder sei bei Eltern und Lehrern auch deshalb so beliebt, weil es "gut bewacht und organisiert" sei. Eine Pädagogin aus Neuried erinnerte, gerade bei den "Kindern hat man in den vergangenen Jahren eingespart und so viele Abstriche gemacht". Und Fritz Haugg versprach: "Wir werden für diesen Familientreffpunkt kämpfen." Der Bürgermeister sicherte zu, "die Unterschriften zu prüfen".

Acht Gemeinderäte wollten am Donnerstagabend im Hauptausschuss einen überparteilichen Antrag übergeben, in dem eine erneute öffentliche Debatte gefordert wird.

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